Neuer Anlauf für Hubschrauber-Stützpunkt

Der Hubschrauberstützpunkt des Bundesheeres in Klagenfurt soll wieder aktiviert werden. Erst im Herbst wurde die Schließung verkündet, jetzt sollder Helikopter wieder in Klagenfurt stationiert werden.

Mehr als 50 Jahre lang war am Klagenfurter Flughafen zumindest ein Militärhubschrauber stationiert. Im letzten Herbst wurde der Bundesheer-Hubschrauber-Stützpunkt am Klagenfurter Flughafen aus Kostengründen aufgelassen - mehr dazu in Vorzeitiges Aus für Hubschrauber-Stützpunkt. Sechs Mitarbeiter waren betroffen, der Hubschrauber wurde nach Aigen im Ennstal (Steiermark) überstellt.

Gespräche mit neuem Minister

Nun gibt es die Kehrtwende. Wie die Personalvertretung nach Gesprächen mit dem Ministerium am Dienstag dem ORF bestätigte, könnte das Bundesheer schon bald wieder einen Stützpunkt in Klagenfurt stationieren. Der Stützpunkt sei „überhastet“ zugesperrt worden, „ohne wirklich auf die sachlichen Argumente einzugehen“, sagt Günther Tafeit von der Personalvertretung.

Deswegen habe die Personalvertretung mit dem neuen Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil gebeten, die Entscheidung noch einmal zu überdenken. Nach einer Neubewertung der Kosten ist sich die Personalvertretung sicher, dass der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Rund 30.000 Euro im Jahr koste der Stützpunkt in Klagenfurt maximal. Teurer sei es da, wenn die Hubschrauber immer erst Klagenfurt anfliegen müssen. In der nächsten Woche rechnet Tafeit mit einer positiven Entscheidung.

Arbeitsgruppe prüft Kosten

Eine offizielle Bestätigung von Seiten des Ministeriums steht noch aus. Ministeriumssprecher Michael Bauer verweist auf eine Arbeitsgruppe, die zurzeit die Kosten dem Nutzen gegenüberstellen würden. Kernfage ist also die Wirtschaftlichkeit des Hubschrauberstützpunktes. Wann der Minister eine Entscheidung treffen wird, das könne er noch nicht sagen, so Bauer.

Positive Reaktionen

Landesrat Gerhard Köfer (Team Stronach) begrüßte in einer Aussendung die Kehrtwende und betonte, dass das TS bereits seit Monaten leidenschaftlich für den Stützpunkt kämpfte. Ein schwerer politischer Fehler können nun wieder korrigiert werden, sagte TS-Landtagsabgeordnete Isabella Theuermann.

Die FPÖ begrüßt ebenfalls das Umdenken des Verteidigungsministeriums. Abgeordneter Roland Zellot sagte, Grenzsicherung, Menschenrettung, Waldkampfbekämpfung und andere Katastropheneinsätze rechtfertigen einen Stützpunkt auf jeden Fall, so Zellot.

ÖVP-Klubobmann Ferdinand Hueter sagte, Kärnten müsse für Katastrophenfälle gerüstet sein. Der bisherige Kurs beim Bundesheer sei der falsche gewesen, umso erfreulicher sei das Umdenken.

Auch Johanna Trotdt-Limpl (BZÖ) pocht auf eine rasche Bestätigung von Seiten des Ministers, dass der Hubschrauber wieder nach Kärnten komme.