Schule schafft freiwillig Flüchtlingsklasse

Die Höhere Lehranstalt für Wirtschaft und Mode (WIMO) in Klagenfurt hat ein freiwilliges Projekt gestartet: Für jugendliche Flüchtlinge wurde eine Klasse gestartet. Denn für nicht mehr Schulpflichtige gibt es kaum Chancen auf Schulbesuch.

Die 20 Schüler stammen aus Syrien und Afghanistan und werden vor allem in Deutsch, aber auch in anderen Fächern unterrichtet und erhalten zusätzlich auch praktisches Wissen über Kultur und gesellschaftliche Regeln. Viele Werte, die für uns selbstverständlich sind, wie Gleichstellung von Mann und Frau, Religionsfreiheit oder auch Pünktlichkeit, müssen den Schülern, die aus einem völlig anderen Kulturkreis kommen, erst vermittelt werden.

Schüler kümmern sich um Flüchtlinge

Das funktioniere mittlerweile sehr gut, sagte die Fachvorsteherin Heidi Cas, die für die Flüchtlingsklasse zuständig ist. Alle haben ein Tischset mit den österreichischen Regeln in Form von Zeichnungen vor sich liegen. Laut Cas wundern sie sich auch über die Regeln, aber sie grüßen alle und seien gut integriert. Das sei den Schülern zu verdanken, die sich um die Flüchtlinge kümmern.

Zehn Stunden pro Woche gibt es Deutschunterricht. Zuerst mussten Schrift und Zahlen gelernt werden, danach sind Grammatik und Vokabeln an der Reihe. Etwa 30 freiwillige Vertrauensschüler der WIMO sind für die Flüchtlinge in ihrer Freizeit da. Sie lehren sie vor allem Deutsch, sagt Isabelle Kriegl, eine der Vertrauensschülerinnen. Sie seien höflich und zuvorkommend, es gebe kein Problem.

Kein Anspruch auf Unterricht

Die Jugendlichen sind zwischen 15 und 20 Jahre alt, so genau steht das bei den meisten nicht fest. Alle machten bereits Fortschritte und haben auch Zukunftspläne. Wie es nach diesem Schuljahr weitergeht, steht aber noch nicht fest. Denn offiziell ist die Schulzeit für diese Flüchtlinge dann zu Ende. Ende April gibt es einen Besuch in der Landesregierung, dort sollen die weiteren Weichen für diese Schüler gestellt werden. Anspruch auf Unterricht haben Jugendliche, die nicht mehr schulpflichtig sind nicht - mehr dazu in Kaum Perspektiven für jugendliche Flüchtlinge (kaernten.ORF.at; 29.1.2016).

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