Klagenfurt: Aufregung um neue Parkregelung
Die Parkautomaten in der Stadt Klagenfurt sind offenbar bald Schnee von gestern. Sie sind in die Jahre gekommen, können kein Wechselgeld herausgeben und akzeptieren auch keine Bankomatkarten.
ORF/Bernd Radler
Modernisierung zu teuer
Die Modernisierung würde laut Stadtregierung eine Million Euro kosten. Das sei zu teuer für die leere Stadtkasse. Deshalb lautet die Devise: abschrauben statt umbauen.
Die Reaktionen einiger Klagenfurter Stadtbürger:
"...leider werden sie abgeschafft, ich habe die Automaten praktisch gefunden. Die Veränderung wird für Verwirrung sorgen."
"...ich finde die Demontage für einen unnötigen Aufwand. Die Automaten haben ja einiges gekostet."
"...ich finde es schade, weil es bequem ist. Und ist der eine Automat defekt, dann gibt es meist in der Nähe einen anderen."
86 Prozent aller Autofahrer in der Landeshauptstadt haben bisher ihre Parkgebühren an den Automaten bezahlt. Künftig dürften diese Parkscheine zum Ankreuzen eine Renaissance erleben. Zu kaufen soll es sie bald nicht nur in den Trafiken sondern auch in vielen Geschäften der Innenstadt geben und dort zusätzlich das Geschäft beleben.
Handel: Parkscheine als Geschenk
Max Habenicht, Sprecher Innenstadtkaufleute: „Da muss man die Händler aufrufen, dass sie sich da wirklich beteiligen und die Parkscheine ausgeben. Für gute Kunden kann ich sie ja sogar als kleines Geschenk geben, das ist sicher zu begrüßen.“
ORF/Bernd Radler
Zukunftsmodell Handyparken
Das Zukunftsmodell der Stadt ist das Handyparken. Derzeit ist die Methode noch etwas teurer als der Parkschein, doch künftig sollen auch die Handytickets gleich viel kosten. Der ÖAMTC-Jurist Helmut Schernitz zur derzeitigen Situation: „Wenn ein SMS bis zu 25 Cent kostet - so viel zahle ich etwa bei meinem Provider - dann ist das sicher ein Hemmnis auf die Dauer.“
Ob die Autofahrer innerhalb oder außerhalb des Rings parken wird künftig keine Rolle mehr spielen: Überall soll eine halbe Stunde Parken gratis sein, anzuzeigen mit der Ankunftszeit auf einem Zettel in der Windschutzscheibe. Parkt man allerdings länger, sind von Anfang an Parkgebühren von 60 Cent pro halber Stunde fällig.
Mehr Einnahmen durch Strafen als durch Gebühren
Derzeit nimmt die Stadt Klagenfurt mehr Geld durch Strafen als durch Gebühren ein. Vergangenes Jahr waren es 2,1 Millionen Euro an Parkstrafen und 1,9 Millionen Euro an Parkgebühren. Ziel der Stadt ist es, das Verhältnis zumindest umzudrehen. Die neue Regelung soll noch im März im Gemeinderat abgesegnet werden.
Link:
- Klagenfurt: Ab Sommer 30 Minuten Gratisparken (kaernten.ORF.at; 4.3.2016)