Elektronische Gesundheitsakte ELGA kommt
Im kommenden Juni sollen die Krankenhäuser der Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) an die ELGA-Zentrale in Wien angebunden werden. Richtig los geht es im Juli.
Überblick für Ärzte und Patienten
Die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) ist ein System zur Vernetzung von Gesundheitsdaten. Ärzte und Patienten sollen auf alle Befunde immer zugreifen können. Nähere Informationen im ELGA-Portal.
Bis Ende 2017 in allen KABEG-Häusern
Villach wird zur Pilotregion für ELGA in Kärnten, so Johann Lintner, Direktor der Kärntner Gebietskrankenkasse: „Ab dann wird ELGA im Landeskrankenhaus Villach eingesetzt. Die weiteren Krankenanstalten der KABEG werden dann sukzessive nach dem heurigen Jahr bis zum Jahresende angebunden. Das bedeutet dann, dass in Villach mit Juli die Befunde, aber auch die Entlassungsbriefe gespeichert werden. Das ist ein wichtiger Meilenstein.“
So sehr die Gebietskrankenkasse von den Vorteilen von ELGA überzeugt ist, so sehr müsse bei den niedergelassenen Ärzten noch Überzeugungsarbeit geleistet werden, so Lintner.
Ärzte bemängeln Nutzerfreundlichkeit
Bedenken gebe es nicht nur bezüglich Datenschutz. Gert Wiegele ist praktischer Arzt in Weißenstein und Sprecher der niedergelassenen Ärzte von ganz Österreich. Er ist nicht prinzipiell Gegner der elektronischen Gesundheitsakte. Das System sei aber sehr unausgereift.
So würden die Ärzte bei ELGA mit einem Wust an Textdateien zu jedem Patienten konfrontiert, es gebe keine Suchfunktion. Wiegele: „Es sollte brauchbar gemacht werden. Ich behandle in meiner Ordination 30, 40 Patienten pro Vormittag. Wenn die Ordination voll ist sind es an die 70, 80 Patienten. Wenn ich bei jedem Mal einige Minuten brauche, um die Daten aus dem ELGA-System herauszubekommen und sie dann erst sichten muss kann ich nicht mehr arbeiten, wie ich es gewohnt bin.“
Bis ELGA flächendeckend angewandt wird, ist es wohl noch ein längerer Weg.