AK-Experten geben Tipps zum Steuersparen

120.000 Kärntner machen keinen Steureausgleich und schenken somit dem Finanzamt jedes Jahr bis zu 40 Mio. Euro. Die Arbeiterkammer veranstaltet daher wieder Informationstage für Steuerausgleich und Steuersparen.

Es zahle sich in jedem Fall aus, sich mit den Steuerunterlagen zu beschäftigen und sich beraten zu lassen. 90 Prozent jener, die eine Anfrage stellen, bekommen tatsächlich Geld zurück. Im Schnitt sind es 250 Euro pro Jahr.

Viele zögern aus Angst vor Steuerschuld

Steuerexperte Bernhard Sapetschnig von der Arbeiterkammer sagt, es werde immer wieder die Frage gestellt, ob es nicht besser sei, damit das Finanzamt nicht vielleicht auf eine Steuerschuld aufmerksam werde: „Die Antwort ist so einfach: Du brauchst keine Angst zu haben, denn wenn das Finanzamt Geld haben will, kommen sie sowieso zu dir. Wenn du Geld haben möchtest, musst du kommen.“

Oft würden Menschen auf das Geld verzichten, die garkeine Steuer gezahlt haben und deshalb glauben, nichts zurückzubekommen. „Das sind zum Beispiel Ferialpraktikanten oder Studenten, die irgendwo gearbeitet haben“, so Sapetschnig.

Auch für Wenigverdiener lohnened

Es betriffe auch jene, die regelmäßig arbeiten, aber sehr wenig verdienen und daher unter „Negativsteuer“-Zahler fallen. Arbeiterkammerpräsident Günther Goach: „Wenn ich als Arbeitnehmer keine Steuer zahle, weil ich so wenig verdiene, kriege ich trotzdem eine Gutschrift vom Finanzamt. Das geht bis zu einer Größenordnung von 400 Euro, bis jetzt waren es 100 Euro.“

In Summe hat die Arbeiterkammer für das abgelaufene Jahr fast fünf Millionen Euro zurückgeholt. Die Summe steige von Jahr zu Jahr, denn man könne auch mehr geltend machen sagte Bernhard Sapetschnig, beispielsweise den neuen Kinderfreibetrag. Dieser werde nicht einfach so gewährt, sondern man müsse ihn anfordern.

Viele Familien erzielen durch Beratungen Gutschriften

Die Steuerexperten schauen bei Ehepaaren genau, bei wem von beiden Freibeträge geltend gemacht werden und in welchem Fall mehr Steuern zurückgezahlt werden können.

Die Arbeiterkammer zeigt jedes Jahr Beispiele auf, wer besonders viel zurückbeommen hat. Heuer ist es ein Beispiel eines Ehepaares mit drei Kindern, die Frau hat eine Behinderung und deshalb höhere Ausgaben. Joachim Rinösl zum Ergebnis der Beratung: „Die beiden Herrschaften haben seit fünf Jahren keine Arbeitnehmerveranlagung gemacht. Aufgrund der Kosten der Heilbehandlung der Frau und Sonderausgaben sind 13.000 Euro an Gutschrift entstanden.“

Pensionisten sollten 2015 auf jeden Fall eine Arbeitnehmerveranlagung machen. Die Rückzahlungen steigen, sagt die Arbeiterkammer.

Telefonberatung am 1. März

Die nächste Telefonstunde der AK-Steuerexperten findet am Dienstag, 1. März zwischen 13.00 und 14.00 Uhr statt. Sie sind utner der Telefonnummer 0810/200 107 erreichbar. Nähere Informationen finden Sie unter Ak KÄrnten.