Heim für minderjährige Flüchtlinge geplant

In St. Stefan im Lavanttal soll eine Unterkunft für rund 20 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge entstehen. Das Projekt wird derzeit vom Land geprüft. Die Bevölkerung solle umgehend informiert werden, so der Wolfsberger Bürgermeister.

20 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren sollen im leer stehenden Gebäude des ehemaligen Kindergartens St. Stefan untergebracht werden. Das Haus gehört einem Wolfsberger Unternehmer. Die entsprechenden Unterlagen der Betreiberorganisation „B3 Netzwerk“, die in Wolfsberg bereits mehrere Jugendprojekte betreut, wurden beim Land Kärnten zur Prüfung eingereicht. Bei positivem Bescheid könnte das Heim ab Juni 2016 betrieben werden.

Anrainerdiskussion geplant

Das Projekt sorgt in der Gemeinde für gehörige Aufregung. Der Wolfsberger Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ) kündigte am Freitag deswegen eine umfangreiche Information für die Bevölkerung an. Auch eine Anrainerdiskussion soll stattfinden. Die Jugendlichen werden rund um die Uhr durch ausgebildete Personen betreut, so der Bürgermeister in einer Aussendung. Insgesamt sieht das Projekt zwölf Betreuerinnen und Betreuer vor, vier bis fünf davon sollen ganztägig anwesend sein.

Schlagholz sagte, es sei ein Gebot der Humanität, diese Jugendlichen nicht in ein Ghetto abzuschieben sondern ihnen eine Integration hinsichtlich Ausbildung, Sport etc. zu ermöglichen. Andererseits müsse man auch die Sorgen der Anrainer sehr ernst nehmen und sie von der Stadtgemeinde in jeder Hinsicht unterstützen. Die FPÖ ist gegen den geplanten Standort. Es gebe leerstehende Schulen, die besser für das Projekt geeignet seien, meinte Landtagsabgeordneter Harald Trettenbrein.

Links: