Frächter: Sorge wegen Grenzwartezeiten

Die Transportwirtschaft sieht die Pläne verstärkter Grenzkontrollen mit Sorge. Durch lange Wartezeiten für Lkws würde es zu Mehrkosten kommen. Bis zu drei Stunden warten sie jetzt schon Richtung Deutschland.

Mit Sorge beobachten Kärntens Transportunternhemer die Situation am Grenzübergang Walserberg Richtung Deutschland. Die genaueren Kontrollen verursachen lange Wartezeiten. Markus Ebner vom Unternehmen Gebrüder Weiss in Maria Saal befürchtet dramatische Auswirkungen, wenn auch in Kärnten die Kontrollen an den Grenzen Richtung Süden verstärkt werden.

Wartezeiten nicht mehr eingerechnet

Die Logistik sei überhaupt nicht mehr auf Wartezeiten ausgerichtet. Die Produktivität der Lkws, die Fahrzeit würde sehr beschränkt. In Deutschland stehen die Lkws oft zwei bis drei Stunden, und diese Zeit geht ab. Ebner sagte, alle Kollegen würden noch abwarten, aber es sei eindeutig mit Mehrkosten zu rechnen. Er beschäftige aktuell 80 Mitarbeiter, 150 Lkws seien im Einsatz. 100 bis 150 Grenzübetritte verzeichne allein sein Unternehmen pro Tag.

Verzögerungen zu Lasten der Frächter

Johann Leopold ist Unternehmer in St. Andrä. Er fährt schon jetzt täglich Richtung Koper. Dass er die Mehrkosten verrechnen kann, glaubt er nicht. Es interessiere keinen, ob man für einen Transport länger brauche. Die Preise seien fix, Verzögerungen gehen zu Lasen der Frächter selbst.

Bruno Urschitz aus Finkenstein hat mit seinen Lkws auch schon Erfahrungen Richtung Deutschland gemacht. Er ist überzeugt davon, dass Flotte und Mitarbeiterstand längerfristig aufgestockt werden müssen. Manche Lkws schaffen nicht mehr so viele Touren, weil sie durch die Wartezeiten später dran seien.

Polizei bereitet sich vor

Kärntens Polizei wartet noch auf konkretere Vorgaben aus dem Innenministerium, dann wird in Richtung Grenzmanagement geplant - mehr dazu in Flüchtlinge: Weitere Kontrollen geplant. Auch das Bundesheer ist in Warteposition, sagte Pressesprecher Christof Hofmeister. Man bereite sich auf alle möglichen Szenarien vor. Auch die Crowd und Riotausbildung werde man durchführen, damit man auf alle Eventualitäten vorbereitet sei. Aktuell unterstützt das Bundesheer die Polizei bereits mit 230 Soldaten an den Grenzen.