AMS: Schulungen für Ältere und Jugend

Das Arbeitsmarktservice Kärnten hat am Donnerstag Bilanz über das Jahr 2015 gezogen: Die Zahl der Arbeitslosen stiegt weiter. Heuer soll vor allem in Schulungen für Jugendliche und ältere Personen investiert werden.

Die Zahl der Arbeitslosen in Kärnten ist im vergangenen Jahr gestiegen, die Quote lag bei 11,1 Prozent. Erstmals seit 2012 ist die Zahl der Beschäftigten ebenfalls wieder gestiegen, wenn auch mit einem Plus von 0,4 Prozent weniger stark. Franz Zewell, Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Kärnten, rechnet für heuer mit einer Fortsetzung dieses Trends.

Mehr als 28.000 Menschen waren im Vorjahr in Kärnten im Schnitt ohne Arbeit, heuer wird eine Steigerung der Arbeitslosigkeit um mehr als vier Prozent erwartet, sagte Zewell am Donnerstag bei einer Bilanz-Pressekonferenz.

Schwerpunkt: Jugend-Ausbildungssicherung

Der fast schon einzige Lichtblick am Kärntner Arbeitsmarkt sei die Jugend. Fast jedem Jugendlichen könne ein Lehrplatz angeboten werden, zeigt die Bilanz des Vorjahres. Das Arbeitsmarktservice werde alles tun, damit dies auch weiterhin möglich sei.

2015 sei das schon ganz gut mit den überbetrieblichen Ausbildungsstätten gelungen. Im heurigen Jahr werde noch mehr investiert, sagte Zewell: „Wir setzen immer fast 40 Prozent des Budgets für diesen Bereich ein. Die Jugend ist unsere Zukunft. Sie braucht eine besondere Zuwendung - vor allem beim Ersteintritt. Diese Chance müssen alle Jugendlichen haben. Wir müssen sie in Kärnten halten. Das gelingt uns mit der Jugendausbildungssicherung. Ich kann mein Versprechen weiter aufrecht erhalten, allen Jugendlichen einen Lehr- oder Ausbildungsplatz oder ein Arbeitsangebot zur Verfügung zu stellen.“

Tourismus: Verdrängung durch ausländische Kräfte

Im Handel und im Fremdenverkehr sei die Arbeitslosigkeit besonders hoch. Der Tourismuswirtschaft gehe es gut. Dennoch finde in diesem Bereich ein Verdrängungswettbewerb durch Menschen aus dem osteuropäischen EU-Ausland statt, so Zewell.

Lichtblicke biete hingegen die Auftragslage in der Industrie. Die Langzeitarbeitslosigkeit bei über 50-jährigen, besonders bei Männern über 55, steige besonders stark, so der Leiter des AMS Kärnten: „Diese Gruppe wird verstärkt in allen Projekten für Qualifizierungsmaßnahmen auftreten. Das betrifft sowohl den Einsatz bei den Unternehmen, als auch den Einsatz der hinzugekauften und bezahlten Arbeit in gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten bei sozialökonomischen Betrieben, Gemeinden oder sonstigen gemeinnützigen Vereinen.“

Qualifikationsprüfung für Asylberechtigte

Aktuell sind 440 Asylberechtigte in Kärnten auf Arbeitssuche. Diese würden keine Gefahr einer Verdrängung österreichischer Arbeitssuchender darstellen, so der AMS-Chef. Für Migranten wird es ab März eine Überprüfung ihres Könnens geben, eine Integration in den Arbeitsmarkt sei aber erst nach Erlernen der deutschen Sprache möglich, so Zewell. Das werde Jahre dauern.

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