Zweieinhalb Jahre Haft für Brandstifter

Ein mutmaßlicher Einbrecher, Dieb und Brandstifter ist am Montag am Landesgericht Klagenfurt zu 2,5 Jahren Haft verurteilt worden. Vermutlich, um Einbruchsspuren zu vernichten, legte der 24-jährige Bulgare in einer Siedlung Feuer.

Im Sommer 2015 legte der Bulgare laut Anklage in einer dichtbewohnten Siedlung in Ebenthal bei Klagenfurt ein Feuer, vermutlich, um seine Spuren zu verwischen und der Polizei entkommen zu können. Kurz darauf wurde er aber dennoch geschnappt und sitzt seither in Haft. 22 Zeugen wurden von Richter Christian Liebhauser-Karl geladen.

Bewohnerin in letzter Minute gerettet

Unter den Zeugen war auch Katharina Riepan. In ihrem Nebengebäude brach am 31. August Feuer aus. An die dramatischen Minuten kann sie sich noch genau erinnern: „Ich war noch im Bett. Der Nachbar hat um 6.00 Uhr geläutet und gesagt, schnell raus, bei dir brennts. Es hat lichterloh gebrannt, ich habe mir schnell was übergezogen und bin rausgelaufen. Hätte der Wind zum Haus geblasen, wäre ich schon unter den Flammen gewesen.“

Noch dazu war eine Gasflasche in dem Nebengebäude gelagert, sie hätte explodieren können. 60 Feuerwehrleute konnten damals verhindern, dass das Feuer auf die angrenzenden Wohnhäuser in der Siedlung übergreift. Der Schaden wurde vom Brandsachverständigen im Gerichtsprozess auf 100.000 Euro geschätzt.

Der 24 Jahre alte Bulgare, der in Handschellen vor Gericht geführt worde, soll für das Feuer verantwortlich sein. Er sei DJ, sagte er und helfe seinem Vater dabei, Schrottautos von Österreich nach Bulgarien zu bringen. Ob er schuldig sei, fragte ihn der Richter. Da, da, yes. „Ja“ übersetzte der Dolmetscher.

Brandausbruch laut Gutachter so unmöglich

Er habe mehrere Einbrüche und Diebstähle in Ebenthal begangen, bei manchen sei es beim Versuch geblieben. Ob er auch das Feuer gelegt habe, fragte der Richter. Ja, aber nicht absichtlich, die Antwort. Zuerst wollte er sich umbringen, indem er drei Liter Benzin ausschüttete, dann habe er es sich anders überlegt, hätte eine Zigarette angezündete und dabei sei ihm das Feuerzeug hinuntergefallen. Das Feuerzeug hätte er aber gleich wieder aufgehoben.

Das sei technisch nicht möglich, sagte der Brandsachverständige. Innerhalb von nur einer Sekunde sei das explosive Gasbenzingemisch in Flammen aufgegangen, das Feuerzeug müsse so heiß gewesen sein, dass der Bulgare enorme Verbrennungen an den Händen gehabt hätte. Das war aber nicht der Fall.

Erleichterung bei Anrainern

Die Polizei vermutete, dass der Bulgare die Polizisten mit dem Feuer ablenken wollte, damit er flüchten konnte. Denn die Beamten waren dem Einbrecher bereits auf der Spur. Der 24-Jährige wurde zu 2,5 Jahren Haft verurteilt und nahm das Urteil. „Ich bin mit allem einverstanden“, sagte er zum Schluss. Auch die Anrainer waren erleichtert. Katharina Riepan sagte, immerhin hätte sie drei Wochen lang danach nicht mehr schlafen können, wegen dem Kerl. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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