Millionenbetrüger verhaftet

Ein 41-jähriger Mann aus dem Bezirk Spittal soll seit 2008 Geld von verschiedenen Personen mit dem Versprechen hoher Zinsen und Renditen genommen haben. Es soll um Millionen gehen, der Mann sitzt in Haft.

Der Mann gab vor, ein Finanzmarktkenner zu sein und daher die Möglichkeit zu haben, mit an ihm übergebene Gelder hohe Renditen zu erwirtschaften. Er machte seinen „Kunden“ vor, dass er aufgrund verschiedener Anlagemöglichkeiten bzw. vorzugsweise durch Devisenhandel oder auch durch Investitionen in diverse Bauobjekte im Stande wäre, übernatürlich hohe Gewinne, im Vergleich zum derzeitigen Finanzmarkt zu erwirtschaften.

Mehr als 20 Prozent Zinsen versprochen

Er verfügt jedoch nicht über eine gewerberechtliche Befähigung zu diesen Finanzgeschäften. Trotzdem übernahm er das Geld von seinen „Kunden“ großteils als Privatdarlehen und versprach eine Verzinsung im zweistelligen Bereich. Eine versprochen Verzinsung von über 20 Prozent pro Jahr war keine Seltenheit. Aufgrund dieser verlockenden Angebote konnten sehr viele Privatanleger diesen Angeboten nicht widerstehen. Viele überließen dem Beschuldigten mehrere hunderttausend Euro.

Der Großteil der Geschädigten bekam bisher trotz abgelaufener Vereinbarungen kein Geld mehr zurück bzw. nur einen geringen Teil. Versprochene Beteiligungen bzw. Grundbucheintragungen bei diversen Immobilienbeteiligungen wurden niemals wirklich im Grundbuch eingetragen.

Alle Gesellschaftsschichten vertreten

Die restlichen Gelder wurden laut derzeitigem Erhebungsstand der Polizei verspekuliert bzw. verbrauchte sie der 41-Jährige für sich selbst. Laut Christian Martinz von Landeskriminalamt brachte eine Anzeige den Fall ins Rollen. Es habe sich dann rasch herausgestellt, dass mehr dahinterstecke. Die Opfer gehen quer durch alle Gesellschaftsschichten. Auf die anderen Opfer sei man durch Hausdurchsuchungen und Einvernahmen gekommen, es gebe auch noch weitere Anzeigen. Der Mann habe zuerst den Anlegern noch Geld ausbezahlt, solange neues Geld vorhanden sei, so Martinz. Das sei vergleichbar mit einem Pyramidenspiel.

Der Mann wurde über Anordnung der Zentralen Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption am Donnerstag in seinem Büro im Bezirk Spittal/Drau festgenommen und in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert. Der Vorwurf lautet auf gewerbsmäßigen Betrug. Die Polizei ersucht etwaige weitere Opfer, sich zu melden.