Islamkonten: Kein Bedarf in Kärnten

Die BAWAG PSK bietet ein spezielles Bankservice für Muslime nach islamischen Glaubensvorschriften an. In sozialen Netzwerken gibt es dafür viel Kritik und Polemik. Kärntner Banken sind zurückhaltend und sehen keinen Bedarf.

Die BAWAG PSK wagt sich als erstes Geldinstitut in Österreich an islamisches Finanzgeschäft heran und erntet dafür heftige Kritik - mehr dazu in -Trotz Shitstorms: BAWAG behält „Islam-Konten“ (wien.ORF.at). Dieses orientiert sich an der Scharia, dem religiösen Gesetz des Islam. Zinsen sind demnach ebenso verboten wie Kredite oder Investitionen in Glücksspiel, Waffen und Pornografie.

Fixe Gebühren anstelle von Zinsen

Konkret bietet die Bawag ab 4. Februar - vorerst in einem Pilotprojekt in Wien drei Kontomodelle mit fixen Gebühren anstelle von Zinsen an. Den Kunden werden demnach je nach Modell knapp fünf bis 35 Euro im Monat verrechnet. Als Zielgruppe nennt die Bank Muslime insbesondere türkischer und bosnischer Herkunft. Die Angebote stünden aber freilich allen offen, bemüht sich die Bank um Klarstellung. Man frage bei der Kontoeröffnung nicht nach der Religion oder Weltanschauung.

Große Zielgruppe in Kärnten: Kein Bedarf

In Kärnten leben an die 15.000 Muslime - potenziell also eine große Zielgruppe für die heimischen Geldinstitute. Diese geben sich auf ORF-Anfrage sehr zurückhaltend. Von der Kärntner Sparkasse heißt es, es gebe bisher keine Nachfrage nach solchen Islam-Konten und auch keinen Bedarf, zumal man bereits jetzt viele verschiedene Produkte anbiete. Auch bei der Raiffeisen Landesbank sieht man derzeit keinen Bedarf. In einer kurzen schriftlichen Stellungnahme heißt es nur, es sei „jeder Kunde willkommen, der nach den Grundlagen des österreichischen Bankgeschäfts ein Konto eröffnen möchte.“

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