Waffen: Kärntner rüsten auf

Seit September haben sich in Kärnten die Anträge auf Waffenbesitzkarten in einigen Bezirken mehr als verdreifacht. In manchen Geschäften wird auch vier Mal so viel Pfefferspray verkauft wie bisher.

Wer im Bezirk Villach-Land derzeit eine Waffenbesitzkarte beantragt, muss einige Wochen darauf warten. Von Jänner bis August 2015 waren es 48 Anträge, von September bis Dezember explodierten die Anträge dann auf über 180. Auch im Bezirk Klagenfurt-Land wurden letztes Jahr deutlich mehr Waffen beantragt. Im Jahr 2014 wurden 53 Waffenbesitzkarten ausgestellt, im Vorjahr waren es über doppelt so viel, nämlich 119.

Der Villacher Bezirkshauptmann Bernd Riepan erklärt sich das mit einem „erhöhten Schutzbedürfnis“ in der Bevölkerung. Die Polizei sieht zwar einen Zusammenhang mit der zunehmenden Migration, es habe aber bisher kein einziges schweres Delikt von Flüchtlingen in Kärnten gegeben.

Pfefferspray-Verkauf explodiert

Auch die Waffenhändler verzeichnen starke Umsatzzuwächse. Vor allem der Pfefferspray-Umsatz stieg rasant an. „Früher habe ich im Monat zehn Pfeffersprays verkauft, jetzt sind es wöchentlich so viele“, sagt der Villacher Waffenhändler Peter Leitner. Die Nachfrage nach Gaspistolen stieg um bis zu 70 Prozent, der Umsatz von Gummigeschossen für Schrotflinten verdoppelte sich.

Leitner Verkauf Pfefferspray

ORF

Peter Leitner beim Verkauf von Pfefferspray

Für eine Waffenbesitzkarte muss man seine Unbescholtenheit nachweisen. Außerdem muss man einen Waffenführerschein haben und ein psychologisches Gutachten vorlegen. Notwehr erlaubt das Gesetz grundsätzlich, wobei jeder Fall polizeilich überprüft werde. Wer in eine beängstigende Situation gerät, der sollte in jedem Fall den Notruf wählen, appelliert die Polizei.

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