Kärnten sagt Rauchen den Kampf an

Das Land Kärnten startet eine Rauchervorsorge und will Unterstützung für ein rauchfreies Leben geben. 130.000 Kärntner sind Raucher, ein Viertel der 15-Jährigen greift verbotenerweise schon regelmäßig zur Zigarette.

Rauchen ist eigentlich erst ab 16 erlaubt, trotzdem rauchen knapp 25 Prozent der 15-Jährigen. Für das Land Kärnten eine bedenkliche Entwicklung, so Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ). Bei den 17-Jährigen rauchen 33 Prozent und 94 Prozent der Raucher beginnen spätestens mit 25 zu rauchen. Um vor allem die Jugendlichen vom Griff zur Zigarette abzuhalten, soll nun vor allem verstärkt in Schulen mit Kursen und Workshops dagegen gearbeitet werden. Barbara Drobesch-Binter, Leiterin der Landesstelle für Suchtprävention, sagte, man habe ein spezielles Programm für Schulen, den „Nikotinparcours“ für elf- bis 13-Jährige. Vorträge bewirken bei Kindern und Jugendlichen gar nichts.

Hohe Bereitschaft aufzuhören

Die Bereitschaft mit dem Rauchen aufzuhören sei vor allem zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr hoch, so eine Studie des Institutes für empirische Sozialforschung (IFES). Ein Drittel der zwischen 30- und 44-Jährigen sowie 40 Prozent der zwischen 45- und 60-Jährigen wollen aufhören. 600 Personen ab 18 Jahren wurden in den Bezirken Spittal an der Drau, Villach Stadt, Wolfsberg und Feldkirchen telefonisch befragt.

Spielerisch und ohne erhobenen Zeigefinger solle dabei vorgegangen werden. Auch das Lehrpersonal und Sozialarbeiter in den in den Jugendzentren sollen verstärkt in die Präventionsarbeit einbezogen werden, so Drobesch-Winter. Wichtiger Part seien die Eltern, denn wie die Eltern sich zum Thema verhalten, seien sie Vorbild. Es gehe nicht darum, dass rauchende Eltern schuld am Rauchen des Kindes seien, aber sie könnten Einiges dazutun, damit die Kinder nicht rauchen, so Drobesch-Winter.

Betriebe beim Nichtraucherschutz unterstützen

Die Gebietskrankasse will mit einem verstärkten Kursangebot auch die Erwachsenen bei einem rauchfreien Leben unterstützen. Die Zahl der chronischen Lungenerkrankungen verdoppelte sich in den vergangenen Jahren. Vier Millionen gab die GKK alleine im Jahr 2015 für so genannte COPD-Patienten aus. Bereichsdirektorin Helgard Kerschbaumer sagte, es gebe Motivations- und Informationsworkshops. Man biete auch Entwöhnungskurse an und wolle Betriebe, die Nichtraucherschutz fördern, unterstützen.

Insgesamt will das Land in den kommenden zwei Jahren 800.000 Euro für die Anti-Raucher-Kampagne ausgeben. Die Mittel stammen aus dem Kärntner Gesundheitsförderungsfonds, der von den Sozialversicherungen und dem Land gespeist wird.

Links: