Juwelendiebe: Polizei geht von Profis aus

Jede Spur fehlt weiter von jenen beiden Männern, die am Dienstag ein Juweliergeschäft in Klagenfurt überfallen haben. Bei dem Überfall wurden zwei Menschen verletzt. Die Polizei geht von Profis aus und warnt davor, den „Helden zu spielen“.

Dienstagmittag stürmen die beiden Männer in das Juweliergeschäft in der Klagenfurter Bahnhofstraße. Eine der beiden war mit einer Pistole und einem Pfefferspray bewaffnet, der andere mit einem Regenschirm – mehr dazu in Zwei Verletzte bei Raubüberfall. Als sich ein Kunde und der Onkel des Geschäftsinhabers Max Habenicht den Tätern in den Weg stellten, wurden sie niedergeschlagen und verletzt. Die Täter entkamen ohne Beute.

Polizei geht von Profis aus

Nur weil der Raub missglückte, könne es sich trotzdem um Profis handeln, sagt Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamtes Kärnten. Für ihn sind die beiden Männer äußerst gefährlich. Der Überfall trage zwar nicht die Handschrift einer zuletzt bei uns aktiven Tätergruppierung aus Litauen, die ebenfalls Juweliere ausgeraubt hat. Dennoch könnten die Männer laut Türk einer anderen Profi-Tätergruppe angehören.

Immerhin sei der Überfall genau geplant worden, dafür spreche schon der Diebstahl des späteren Fluchtautos einen Tag vor der Tat, so Türk. Um die Täter auszuforschen, werden DNA-Abdrücke gerade mit internationalen Datenbanken verglichen.

“Auf keinen Fall den Helden spielen“

Polizist Gottlieb Türk warnt nach dem Überfall mit zwei Verletzten erneut davor, sich einem bewaffneten Täter in den Weg zu stellen. Diese seien sehr oft äußerst nervös, nicht selten komme es dann vor, dass Täter von einer geladenen Schusswaffe Gebrauch machen würden. „Auf keinen Fall den Helden spielen“, betont Türk.

Die Polizei bietet für Bankangestellte und Juweliere Schulungen an, wie man im Fall eines Überfalls reagieren sollte. Die Teilnahme von Juwelieren an solchen Schulungen habe in den letzten Jahren deutlich abgenommen, heißt es vom kriminalpolizeilichen Beratungsdienst.

Keine Überwachungskamera

Eine Überwachungskamera gibt es bei dem überfallenen Juwelier Max Habnicht nicht. Die Diskretion gegenüber seinen Kunden sei ihm wichtiger, sagte er gegenüber dem ORF. Denn viele Kunden würde eine ständige Überwachung abschrecken. Auch nach dem Überfall will er seine Strategie nicht ändern.

Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise: Die Täter waren 185 bzw. 170 Zentimeter groß, jung, hatten kurze schwarze Haare und waren beide mit dunklen Jacken bekleidet. Der größere Täter trug knöchelhohe Schuhe.