Landtag: „Befriedigend“ für Bildungsreform

Im Kärntner Landtag ist am Donnerstag die Bildungsreform diskutiert worden. Die Koalition steht hinter der Reform, ein „Nicht genügend“ kommt von FPÖ und Team Kärnten Stronach.

Die Kärntner ÖVP machte die Bildungsreform, auf deren Eckpunkte sich SPÖ und ÖVP auf Bundesebene einigten, am Donnerstag zum Thema der Aktuellen Stunde im Landtag. Künftig sind die Schulen selbstständiger und die Landesschulräte werden in die Bildungsdirektionen integriert. Außerdem werden die Modellregionen für die gemeinsame Schule der Sechs- bis 14-Jährigen ausgeweitet. Bis zum Juni 2016 soll die Reform beschlussreif dem Nationalrat vorliegen.

Bildungsreferent LH Peter Kaiser (SPÖ) war Mitglied der Reformkommission. Er bezeichnete die Reform am Donnerstag im Landtag als „Große Chance“: „Die Voraussetzungen sind geschaffen, nutzen wir sie.“ SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser sagte, mit der Reform solle geändert werden, dass die Bildung der Kinder von jener der Eltern abhänge. „Bildung darf keine Frage der Verhältnisse im Elternhaus sein.“

ÖVP: „Ein erster Schritt“

ÖVP-Klubobmann Ferdinand Hueter bezeichnet die Reform als ersten Schritt. Die Talente der Schüler sollten gefördert werden, damit sie dann am Arbeitsmarkt bestehen könnten. Zustimmung kommt auch von den Grünen. Klubobfrau Barbara Lesjak sagt, sie hätte sich bei der Reform nur etwas mehr Wagnis gewünscht: „Etwa politische Bildung ab der Volksschule und Aufklärung über sozialökonomische Zusammenhänge.“

BZÖ-Obfrau und Abgeordnete Johanna Trodt-Limpl verglich die Stärkung von Kindergarten und Volksschule mit dem Fundament für den Hausbau: „Wenn das Fundament gut ist, kann man alles darauf aufbauen.“

FPÖ: Kostenfragen nicht geklärt

Für die Kärntner FPÖ ist die Reform hingegen ein Rückschritt. Es handle sich nicht um eine Reform, sagte Klubobmann Christian Leyroutz. Gänzlich offen sei die Kostenfrage geblieben: „Wer zahlt das zweite Gratis-Kindergartenjahr, die verlängerten Öffnungszeiten, das Unterstützungspersonal und die Bildungsdirektionen.“ Die FPÖ werde deswegen auf Bundesebene nicht zustimmen.

Auch das Team Stronach Kärnten stellt sich gegen die Bildungsreform. Klubobmann Hartmuth Prasch: „Groß waren die Hoffnungen, jetzt ist nur mehr die Enttäuschung groß.“

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