Strauß gewinnt Bürgermeister-Wahl

Der neue, alte Bürgermeister von Sittersdorf heißt Jakob Strauß (SPÖ). Er konnte sich am Sonntag bei der Stichwahl gegen Herausforderer Willibald Wutte (Namensliste) mit 54,8 Prozent durchsetzen. Die Wahl musste nach einer Anfechtung wiederholt werden.

54,8 Prozent der Stimmen für Strauß, 45,2 Prozent für Herausforderer Wutte - so lautet das Ergebnis der Stichwahl am Sonntag, für Strauß ein Vorsprung von 142 Stimmen. Bei der Stichwahl am 15. März hatte Jakob Strauß nur zwölf Stimmen Vorsprung auf seinen Herausforderer. Wutte war früher ebenfalls Mitglied der SPÖ und von 2009 bis 2013 Vizebürgermeister. Wegen Differenzen mit dem Bürgermeister trat er zurück, bei den Gemeinderatswahlen und bei der Stichwahl trat er für die Namensliste Wutte an.

Strauß zeigte sich nach der Wahl erleichtert über das Ergebnis und dass es diesmal auch eindeutiger für ihn ausfiel: „Eine Wahlwiederholung war Neuland, die Ausgangsposition war nicht leicht.“ Die Streitereien vor der Wahl und der Wahleinspruch sind für Wutte nicht die Gründe für seine Wahlniederlage. Diese würden wohl eher im regionalen Bereich zu suchen sein, meinte er. Es sei eben nicht gelungen, mehr Wähler zu mobilisieren.

Unzulässige Werbung kippte erste Wahl

Dass am Sonntag in Sittersdorf überhaupt noch einmal gewählt werden musste, war Ergebnis einer Wahlanfechtung. Willibald Wutte beeinspruchte das Ergebnis der März-Wahl, der Verfassungsgerichtshof gab dem Einspruch statt - mehr dazu in Neuwahl in Sittersdorf nach VfGH-Urteil.

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Jakob Strauß (links) und Herausforderer Willibald Wutte

Grund für die Aufhebung der Wahl war ein Schreiben von Strauß vor der Wahl an alle Gemeindebürger. Es war in Form einer amtlichen Mitteilung verfasst, aber eigentlich Wahlwerbung. Der Verfassungsgerichtshof befand, das Schreiben auf Gemeindepapier gehe über eine bloße Information der Gemeindebürger hinaus und sei als unzulässige Wahlempfehlung für Strauß zu verstehen gewesen. Strauß entschuldigte sich für seinen Fehler, aus formellen Gründen übergab er die Amtsgeschäfte vorübergehend an seinen Vizebürgermeister.

Stimmzettel mehrmals gezählt

1.772 Personen waren am Sonntag wahlberechtigt, knapp 300 haben bereits am Vorwahltag gewählt, 200 mit Wahlkarten. Mit deutlich über 80 Prozent war die Wahlbeteiligung bei der Wiederholung der Stichwahl sehr hoch. Die Stimmzettel wurden am Sonntag jedenfalls mehrmals gezählt, die Wahlbehörde wollte auf Nummer sicher gehen, denn eine nochmalige Wahlwiederholung will hier niemand mehr.

„Mit dem Wahlsieg von Strauß hat sich gezeigt, dass die Bürger den unermüdlichen Einsatz und die Arbeit für Sittersdorf honoriert haben“, reagierten LH Peter Kaiser und SPÖ-Landesgeschäftsführer Daniel Fellner nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Nun gelte es, gemeinsam mit allen konstruktiven Kräften für die Gemeinde und die Menschen zu arbeiten.