Brandstiftung: Drei Jahre Haft für 80-Jährigen

Ein 80-jähriger Villacher musste sich am Freitag wegen Brandstiftung vor Gericht verantworten. Er soll vor einem Jahr in seinem Wohnhaus Feuer gelegt haben und kam dabei fast ums Leben. Er bekam drei Jahre Haft, eines davon unbedingt.

Meterhohe Flammen schlugen aus dem Gebäude, als Polizisten vor einem Jahr bei dem Zweifamilienhaus eintrafen - mehr dazu in Villach: Pensionist fast verbrannt. Vier Polizisten gelang es, den 80-Jährigen, dessen Kleidung und Oberkörper bereits in Flammen standen, zu retten. Der Mann wollte offenbar im Schock zurück ins Gebäude gehen.

Die Polizisten, zwei Männer und zwei Frauen, erstickten die Flammen mit einer Jacke und mit Handschuhen. Zwei weitere Bewohner konnten unverletzt aus dem brennenden Haus geborgen werden. Der 80-Jährige musste nach dem Brand auf der Intensivstation des Klinikum Klagenfurt behandelt werden.

Brand Villach Triesterstrasse

HFW Villach

Angst vor der Delogierung

Während der Ermittlungen ergaben sich Hinweise, dass der betagte Mieter das Feuer im Haus offenbar selbst gelegt hatte. Laut Anklage wurde ihm vorgeworfen, Teelichter aufgestellt und als Brandbeschleuniger Benzin verwendet zu haben.

Als Motiv gab der Mann damals bei der Polizei an, er habe Angst vor der Delogierung gehabt. Er habe die Miete drei Monate nicht gezahlt und als Brandopfer auf das Mitleid der Vermieterin gehofft - mehr dazu in Angst vor Delogierung: Wohnung angezündet.

Vor Richterin Lisa Kuschinsky legte der Angeklagte ein Teilgeständnis ab, akzeptierte das Urteil aber nicht und legte Berufung gegen die Höhe ein. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.