Budget 2016: 130 Millionen Neuverschuldung

Das Kärntner Landesbudget für 2016 sieht eine Nettoneuverschuldung von 130,8 Millionen vor. Zu Buche schlagen auch die Hypo-Spätfolgen, allein für Rechtskosten sind 20 Millionen reserviert.

Das Landesbudget wird auch im kommenden Jahr eine kräftige Nettoneuverschuldung aufweisen. Wie aus dem Voranschlag von Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) hervorgeht, beträgt sie 130,8 Millionen Euro. Der Voranschlag 2016 sieht Einnahmen in der Höhe von 2,22 und Ausgaben in der Höhe von 2,44 Milliarden Euro vor. Der Abgang liegt damit bei rund 223 Millionen, abzüglich einer Tilgung in der Höhe von 92,3 Millionen ergibt sich die Nettoneuverschuldung von 130,8 Millionen Euro.

Viel Geld ist auch für Hypo-Spätfolgen reserviert, so machen allein Rechtskosten ein Volumen von 20 Millionen aus. „Strukturell geht im Budget sehr wohl etwas weiter, was uns wirklich hineinreißt, sind die Sonderfaktoren“, meinte Schaunig. Bis 2018, so hofft sie, sei das Thema Hypo/Heta dann hoffentlich erledigt.

Personalkosten sinken um 2,7 Millionen

Ein Minus bei den Ausgaben gibt es im kommenden Jahr bei den Personalkosten, die um knapp 2,7 Millionen Euro sinken. Hier zeigen sich die ersten Folgen des Aufnahmestopps im Öffentlichen Dienst.

Das Maastricht-Ergebnis wird laut Schaunig minus 57,6 Millionen ausmachen, wenn man die Kosten für die Pfandbriefstelle herausrechnet. Diese Kosten seien nicht maastricht-wirksam. Die Kosten für die Flüchtlingsbetreuung will Schaunig aus der Maastricht-Rechnung herausgenommen wissen, dann halte man auch die Vorgabe des Bundes ein, wonach man für 2016 maximal 50 Millionen Maastricht-Minus schreiben dürfe.

Budgetdebatte im Dezember

Am kommenden Dienstag wird der Budgetentwurf der Landesregierung vorgelegt und wohl mit den Stimmen der rot-schwarz-grünen Koalition beschlossen werden. Am Nachmittag gibt es dann die traditionelle Budgeteinbegleitung im Kärntner Landtag.

Die Budgetdebatte ist für den 16. und 17. Dezember im Landesparlament geplant. Die Opposition wird dabei wohl kein gutes Haar an dem Zahlenwerk lassen, so sprach Team-Stronach-Landesrat Gerhard Köfer am Freitag in einer Aussendung schon davon, dass die Regierung Kärnten „mit Überschallgeschwindigkeit an die Wand“ fahre.

FPÖ: „Geschönter Rekordabgang“

Von FPÖ-Obmann Christian Ragger hieß es: „Schlechter kann es nicht mehr werden“. Das Nettodefizit, ein „Rekordabgang“, sei „geschönt“ weil man bereits bei der Beschlussfassung wisse, „dass es niemals halten wird“. Die Sozialabteilung für die Pflege und die Spitäler würden mehr Geld brauchen.