Strom: Rekord beim Anbieter-Wechsel

So viele Kärntner wie noch nie haben heuer den Strom- oder Gasanbieter gewechselt, um Geld zu sparen. Bis September waren es bereits 10.500 Kunden. Grund ist das hohe Sparpotenzial in Kärnten.

Nur die Steirer haben heuer noch häufiger als die Kärntner ihren Stromanbieter gewechselt. 10.100 Kärntner Haushalte oder Betriebe haben bis September den Vertrag mit ihrem bisherigen Stromanbieter gekündigt haben, etwa 380 haben mit ihrem Gasanbieter „Schluss gemacht“.

In ganz Österreich wechselten in den ersten drei Quartalen rund 149.000 Haushalte und Unternehmen ihren Strom- oder Gaslieferanten. Das sind die zweithöchsten Wechselzahlen seit der Liberalisierung des Strommarktes 2001 und des Gasmarktes 2002. Auch der Verein für Konsumenteninformation (VKI) suchte heuer für viele Teilnehnmer kostenlos nach dem günstigsten Anbieter, viele wechselten dann zum Gewinner.

Hohes Sparpotenzial in Kärnten

„Man kann sich in Kärnten relativ viel Geld beim Wechsel sparen“, sagt Walter Boltz, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control. Das sei wohl ein Grund für die Wechselfreudigkeit der Kärntner. 190 Euro im Jahr könne man sich bei einem Wechsel des Stromanbieters sparen, 300 beim Wechsel des Gasanbieters. Hohes Sparpotential gebe es, weil der „Ex-Monopolist" (die KELAG, Anm.) vergleichsweise teuer sei. Die E-Control arbeitet als unabhängige Regulierungsbehörde, ihre Hauptaufgabe ist es, den Wettbewerb am österreichischen Strom- und Gasmarkt zu stärken.

Bolz: „Kinderleichter Wechsel“

Auf der Internetseite Strompreisrechner der E-Control können Endkunden den für sich günstigsten Anbieter suchen. Der Wechsel des Anbieters sei „kinderleicht“, sagte Boltz. Man könne den neuen Vertrag via Internet abschließen, den Rest erledige der neue Energielieferant. Boltz: „Ein Wechsel dauert vielleicht fünf Minuten.“

Nachteile seien für die Kunden nach einem Anbieterwechsel nicht zu erwarten. Das Ablesen des Stromzählers sowie Serviceleistungen betreffen weiterhin den Netzbetreiber, der dafür eine Monopolstellung hat, nur der Strom selbst kommt dann von einem anderen Anbieter.

FPÖ: Kärntner flüchten vor hohem Strompreis

Der Kärntner FPÖ-Obmann, Landesrat Christian Ragger kritisierte am Donnerstagnachmittag in einer Aussendung, viele Kärntner würden vor der Kelag flüchten, die den bundesweit höchsten Strompreis habe. In einer Aussendung merkte die KELAG an, dass nicht alle 10.500 Kunden von der KELAG weggegangen seien. Es gebe in Kärnten weitere Stromanbieter. Die Wechselrate sei bei der KELAG deutlich niedriger.

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