Druck auf Bäcker nimmt zu

Über das Vermögen der Traditions-Bäckerei Vallant in St. Veit an der Glan ist ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Der Betrieb soll weitergeführt werden und bleibt geöffnet. Insgesamt nimmt der Druck auf die Bäcker zu.

Insgesamt gibt es in Kärnten noch 93 Bäckereien, sie beschäftigen 1.600 Mitarbeiter und bilden 40 Lehrlinge aus. Vor zwanzig Jahren gab es in Kärnten noch 155 Bäckereien. Die heimischen Bäcker kämpfen seit Jahren gegen die billigen Konkurrenzprodukte, die es in großen Supermärkten zu kaufen gibt.

Seit Jahren wird versucht, mit Qualität und Nischenprodukten gegen die fast übermächtige Konkurrenz zu punkten. Es scheint ein Kampf David gegen Goliath zu sein. Zum Beispiel kostet beim Diskonter eine Semmel 15 Cent, sagte Stefan Dareb, Landesinnungsgeschäftsführer der Bäcker in der Wirtschaftskammer. Der Handel und der Konsument diktieren zu einem gewissen Grad den Bäckern, wie die Abnahmezahlen und Produktionsmengen aussehen, so Dareb. Im großen Zusammenhang stehe da auch die Preisentwicklung auf den Mehlbörsen, die Auswirkungen auf die Bäcker haben, so Dareb.

Konsumenten entscheiden

Der Wettbewerb ist hart und die heimischen Bäcker müssen erfinderisch sein. Die Spezialisierung sei nach wie vor ein Weg aus der Krise, sagte Dareb. Es gebe gute Beispiele auch in Kärnten, wo sich Betriebe spezialisiert hätten oder auch nur noch Teilsortimente herstellen. Es gibt Bäcker, die ihrerseits mit heimischen Teiglingen Supermärkte beliefern. Die Semmel kostet dann zwar keine 15 Cent, aber der Konsument müsse auch die Regionalität, die Wertschöpftung und die kurzen Transportwege sehen. Er habe es mit seiner Kaufentscheidung auch in der Hand, die 1.600 Arbeitsplätze in Kärnten zu halten, sagt Dareb.