Kärnten führt bei Biomasse-Heizwerken

Seit den frühen 90er-Jahren hat die Anzahl der Biomasse-Heizwerke in Kärnten rasant zugenommen: Von 20 im Jahr 1992 auf 240. Kärnten ist damit österreichweit führend. Das letzte große Projekt gibt es in Völkermarkt.

Fernwärmenetze gibt es bereits in allen größeren Kärntner Städten, mit Dezember auch in Völkermarkt. Die KELAG investiert dort in ein Biomasse-Heizwerk und ein Fernwärmenetz acht Millionen Euro. Beliefert werden 2.600 Völkermarkter Haushalte, aber auch die Industrie und die Stadtgemeinde. Aus Sicht der KELAG ist es eines der letzten großen Fernwärmeprojekt in Kärnten.

Günther Stückler, Geschäftsführer der KELAG Wärme GmbH, sagte dazu, der Boom sei in den letzten zehn Jahren gewesen. Der Ausbau sei mit Völkermarkt erledigt.

58 Prozent erneuerbare Energie

Kärntens Energieversorgung basiert mittlerweile zu 58 Prozent auf erneuerbarer Energie, etwa die Hälfte kommt aus Wasserkraft, der andere Teil aus Biomasse. Was die Versorgung mit grüner Wärme anbelangt, sei Kärnten damit österreichweit führend, sagte der Geschäftsführer des Biomasse-Verbandes, Martin Mayer, auch wenn es in der Vergangenheit zu einigen Pleiten gekommen sei. Gründe dafür lagen auf schlechtere Bedingungen, Öl sei billiger gewesen. Es seien auch Planungsfehler und schlechtere Förderungen dazugekommen.

Bioprojekt in Krumpendorf

Eines der innovativsten, weil energieeffizienteste Biomasse-Heizwerke Kärtnens, so die Betreiber, sei erst am Freitag in Krumpendorf eröffnet worden. Das Bioprojekt der Regionalwärme Krumpendorf fußt auf drei Komponenten. Rauchgase werden wieder verwertet, zusätzliche Energie liefert ein 300 Quadratmeter großes Solarthermiefeld. Die Anlage sei darauf ausgelegt, Wärme über Jahrzehnte liefern zu können, was die hohen Investitionen rechtfertige. Geschäftsführer Hannes Hafner, sagte die Techniken seien komplex, um die Energie effizient zu nutzen. Die Planung dauerte zwei Jahre.

1.600 Haushalte werden versorgt, darunter öffentliche Gebäude wie die Polizeikaserne. Laut dem Energiemasterplan des Landes soll Kärnten in puncto Wärme bis 2025 unabhängig von Energieimporten sein.