AK-Konjunkturumfrage: Gedämpfte Stimmung

Eher verhalten sind die Erwartungen der Betriebsräte in den großen Kärntner Unternehmen. Das ergab die jährliche Konjunkturumfrage der Arbeiterkammer. AK-Präsident Günther Goach hofft nun auf positive Auswirkungen der Steuerreform.

Die jährliche Konjunkturumfrage der Arbeiterkammer gilt als Gradmesser der Wirtschaftsentwicklung. 250 Kärntner Betriebsräte sind befragt worden, die 59.000 Arbeitnehmer vertreten. 138 der 248 Betriebsräte sprechen heuer von einer gleichbleibenden Tendenz in der Konjunktur. Ein Viertel der Betriebsräte rechnet mit Auftragsrückgängen, im Jahr davor waren es nur 16 Prozent. Allerdings stieg auch der Anteil der Optimisten, und zwar von 17,2 auf 20,2 Prozent, sie sehen einen Aufwärtstrend in der Kärntner Wirtschaft.

Unterschiedliche Stimmung in den Branchen

Auffallend seien die unterschiedlichen Bewertungen unter den Branchen, sagte Hans Pucker von der AK-Abteilung Wirtschaft und Konsumentenschutz. In der Sachgütererzeugung gebe es zum Beispiel positivere Stimmung, als im Dienstleistungssektor oder im Baugewerbe.

Ob der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung ist auch der Facharbeitermangel entsprechend geringer ausgeprägt. Dennoch sprechen 25 Prozent der befragten Betriebsräte von einem Mangel an Facharbeitern. Die Entwicklung der Auftragslage wird unterdessen als „leicht pessimistisch“ eingeschätzt. 24,2 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung.

Hoffen auf Steuerreform

Goach erhofft sich durch die bevorstehende Steuerreform positive Effekte für die Konjunktur: „Die Steuerreform wird Impulse setzen, fünf Milliarden werden direkt oder indirekt in die Wirtschaft gepumpt. Wenn die Menschen mehr Geld im Geldbörserl haben, wird auch ausgegeben.“ Ablehnend steht der AK-Präsident der Öffnung des Arbeitsmarktes für Asylwerber gegenüber. Die Arbeitslosenquote in Kärnten sei ohnedies zu hoch, eine Öffnung würde die Situation zusätzlich verschärfen.