Infineon baut weiter aus

Die Firma Infineon in Villach baut weiter aus, am Donnerstag wurde ein großer, neuer Gebäudekomplex eröffnet. Von 2014 bis 2017 werden bei Infineon Villach rund 290 Mio. Euro investiert, 130 neue Jobs wurden bislang geschaffen.

„Pilotraum Industrie 4.0“ nennt sich der neue Gebäudeverbund, der beim Halbleiter-Hersteller Infineon in Villach am Donnerstag eröffnet wurde. Das Konzept „Industrie 4.0“ beschäftigt sich mit der Vernetzung und Digitalisierung der Produktion. Die neue Halle geht im November in Betrieb, gearbeitet wird hier dann nach modernsten Industriemethoden.

Infineon Reinraum

ORF/Bernd Radler

Im neuen Gebäudekomplex wurden unter anderem 1.700 Quadratmeter Reinraumfläche und 1.800 Quadratmeter Messtechnikflächen geschaffen. Im Pilotraum werden spezielle Anlagen aus der Halbleiterproduktion - die sogenannte Ionenimplantation - in einem definierten Bereich konzentriert und schrittweise optimiert. Durch den Einsatz von Sensorik in Kombination mit Kommunikations- und Datenverarbeitungssystemen können Entscheidungen in der Produktion künftig verstärkt selbststeuernd getroffen werden.

Die Arbeitsplätze der Zukunft

Infineon setzt weiter auf den Standort Villach, bis 2017 werden 290 Mio. Euro in den Ausbau investiert. Insgesamt ist bis 2017 die Schaffung von 380 neuen Arbeitsplätzen geplant, davon 200 in Forschung und Entwicklung. 130 davon sind bereits jetzt besetzt. Für Infineon-Vorstandschef Reinhard Ploss ist die Digitalisierung für Infineon ein „zentrales Thema“, man sehe ein großes Potenzial, daraus einen Vorsprung auf dem Markt zu generieren. Die Entwicklungen am Standort Villach hätten Infineon erst groß gemacht. Infineon Österreich-Chefin Sabine Herlitschka betonte, die Industrie 4.0 biete die Chance, industrielle Produktion in Europa zu halten. Dies werde in Villach gerade umgesetzt, hier werde an den Arbeitsplätzen der Zukunft gearbeitet.

Innovation als Wirtschaftsmotor

Innovation sei der Motor der österreichischen Industrie, sagte Infrastrukturminister Alois Stöger (SPÖ) bei der Eröffnung am Donnerstag. Österreich habe sich als einer der innovativsten Produktionsstandorte weltweit etabliert. Der Wandel zu „Industrie 4.0“ biete die Chance, den Wirtschaftsstandort mit innovativen Technologien noch wettbewerbsfähiger zu machen. In den nächsten fünf Jahren investiert der Bund 240 Millionen in Forschung und Entwicklung in Kärnten, letztes Jahr seien bereits 40 Millionen geflossen. Technisierung und Digitalisierung sollen auch Hauptthema einer Kärntner Forschungs- und Entwicklungsplattform sein, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig (SPÖ).