Flughafen-Verkauf in der Zielgeraden

Die geplante Teilprivatisierung des Klagenfurter Flughafens dauert länger als vorhergesehen. Die Gruppe um Hans-Peter Haselsteiner geht davon aus, dass sie noch vor Weihnachten 74 Prozent für zehn Mio. Euro übernehmen kann.

Zeit und Geld, das sind entscheidende Faktoren für den Flughafen Klagenfurt. Bis Ende 2016 muss die desolate Landebahn saniert sein, sonst droht die Stilllegung. 15 Millionen Euro soll die Sanierung kosten. Doch bei den Eigentümern - Land Kärnten und Stadt Klagenfurt - ist Geld bekanntlich knapp, zudem prüft die EU, ob die öffentliche Hand eine solche Investition überhaupt übernehmen darf.

Die nun angepeilte Lösung ist seit Ende Juli öffentlich bekannt: Eine Gruppe um den Industriellen Hans-Peter Haselsteiner, Gaston Glock, Heidi Horten sowie Christoph Kulterer von der Industriellenvereinigung soll um zehn Millionen Euro 74 Prozent des Flughafens übernehmen. Land und Stadt sollen die sogenannte Sperrminorität halten. Das heißt, für alle wesentlichen Entscheidungen braucht es auch künftig die Zustimmung von Stadt und Land.

Haselsteiner: Verhandlungen in letzten Zügen

Ursprünglich wollte Haselsteiner den Verkauf bereits bis Ende September fixieren. Jetzt sei man in den „letzten Zügen“, sagt er. Es gelte noch einige Vertragsdetails zu klären, vor Weihnachten solle der Verkauf dann abgeschlossen sein. Damit würde sich die rechtzeitige Sanierung der Landebahn jedenfalls ausgehen, so Haselsteiner.

Laut Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) soll in den kommenden Tagen eine Absichtserklärung unterzeichnet werden. Im Dezember, so Kaiser, soll die Regierung die Teilprivatisierung beschließen, anschließend dann der Landtag.

Grundverkauf soll Zukunft des Flughafens sichern

Die künftigen Mehrheitseigentümer wollen so genannte „nicht betriebsnotwendige“ Flächen am Flughafen-Areal verkaufen. Damit will man den Flughafen laut Haselsteiner „am Leben erhalten.“ Auch könne man mit dem Erlös in die Zukunft des Flughafens investieren und in der ersten Zeit etwaige Betriebsabgänge abdecken.

Die Heta-Gläubiger werden die geplante Flughafen-Teilprivatisierung wegen möglicher Benachteiligungen mit Argusaugen beobachten. Landeshauptmann Kaiser versichert aber, alles sei rechtlich abgesichert. FPÖ-Obmann Christian Ragger kritisierte am Samstag den geplanten Verkauf von Liegenschaftsvermögen: „Es droht der Ausverkauf des Airport-Vermögens.“

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