Bauern mit Ernte zufrieden

Die Bauern zeigen sich mit der heurigen Ernte durchwegs zufrieden, vor allem beim Obst. Auch für Soja und Mais rechnen sie mit guten Erträgen, die Ernte läuft hier noch. Sorge bereitet den Bauern die internationale Preisentwicklung bzw. der Preisverfall.

Ein gutes Erntejahr bedeutet nicht automatisch ein höheres Einkommen: Kärnten blieb heuer mit Ausnahme des Hagelunwetters in Villach von Wetterextremen verschont. Auch die Qualität der Produkte sei gut. Aber mittlerweile bestimmen weltweite Vorkommnisse die Preise, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler. Die Agrarrohstoffe stehen weltweit mit anderen in Verbindung. Witterungssituationen in anderen Ländern und Kontinenten beeinflussen auch die heimischen Bauern, so Mößler.

Drei Konzerne kontrollieren Markt

In Österreich komme für die Bauern noch erschwerend hinzu, dass drei Lebensmittelkonzerne 86 Prozent des Lebensmittelhandels beherrschen. Daher fordert die Landwirtschaftskammer die Einführung einer „Agrarmarkt-Control“ bei der Bundeswettbewerbsbehörde, sowie eine Ausweitung der Risikobersicherung für Wetterextreme. Mößler sagte, dies sei im Regierungsprogramm auf Bundesebenen vereinbart worden, aber es sei schwierig, die entsprechenden öffentlichen Beitragsleistungen zu verhandeln.

Ziel seien bessere Versicherungsprodukte für die Landwirte. Das werde man dringend brauchen, so Mößler. Durch Hagel wurden heuer 21.000 Hektar verwüstet, der Schaden beträgt rund sieben Mio. Euro. Allein das Villacher Hagelunwetter verursachte Schäden von 3,5 Mio. Euro.

Preisverfall bei Soja

Um neue Einkünfte zu lukrieren, setzen immer mehr Bauern auf die Sojabohne. Die Anbaufläche steigerte sich innerhalb eines Jahres in Kärnten um 800 Hektar. Doch auch bei Soja sei ein Preisverfall eingetreten, sagte Pflanzenbaudirektor Markus Tschischej. Vor zwei Jahren habe man 480 Euro für die Tonne Soja bekommen, derzeit stehe man bei 320 Euro für Speisesoja. Das relativ starke Überangebot weltweit torpediere die Bemühung heimisches, gentechnikfreies, Soja anzubieten, so Tschischej.

Die allgemeine Marktlage mache heuer die relativ gute Ernte zunichte. Auch der Milch- und Schweinefleischpreis stehe nach wie vor unter Druck. Das Einkommen der Landwirte sei in den vergangenen Jahren daher um 14 Prozent gesunken.

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