Teures Wohnen in Kärnten

Die Kärntner geben zwischen 20 und 30 Prozent ihres Netto-Haushaltseinkommens für das Wohnen aus, Betriebs- und Nebenkosten nicht eingerechnet. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. Besonders teuer wohnt man rund um die Seen und in Tourismusregionen.

Das Durchschnitts-Nettoeinkommen eines Haushaltes liegt in Kärnten bei 39.500 Euro pro Jahr, berechnet auf durchschnittlich 1,7 erwerbstätige Personen im Haushalt.

Villach-Land teurer Bezirk

Wer im Bezirk Villach-Land wohnen möchte, muss 27 Prozent seines Netto-Haushaltseinkommens für das Wohnen veranschlagen, auch hier ohne Betriebskosten. Teuer ist das Wohnen laut der Erhebung auch im Bezirk Klagenfurt-Land und in der Landeshauptstadt selbst. Zum Vergleich: In Feldkirchen und Villach zahlt man 19 Prozent des durchschnittlichen Netto-Haushaltseinkommens, um in Miete oder Eigentum zu wohnen.

Wer alleine wohnt, wendet natürlich deutlich mehr auf und gibt laut Arbeiterkammer mindestens ein Drittel bis zur Hälfte seines Einkommens für das Wohnen aus. Je ländlicher die Region, desto leistbarer werden die Wohnungen und desto geringer sei die Nachfrage, sagt Patrick Schengger, Geschäftsführer von „Immobilien Scout 24“, der die Umfrage in Auftrag gab. Jeder habe ein gewisses Budget für Immobilien. Die Preise seien gestiegen, aber die Wohnungen seien nicht größer und das Einkommen nicht höher geworden. Man könne sich dann nur noch kleinere Wohnungen leisten.

Kleine Wohnungen teurer

Auch wenn es widersinnig klingt: Kleine Wohnungen seien im Verhältnis teurer als größere, sagte Michael Fohn, Fachgruppenobmann für Immobilien in der Wirtschaftskammer: „In Klagenfurt-Innenstadt zahlt man neun bis elf Euro pro Quadratmeter für eine 40-Quadratmeter-Wohnung. Eine 100 Quadratmeterwohnung kostet rund 5,50 Euro pro Quadratmeter Nettomiete.“

Dazu kommen noch die Betriebskosten. Die Arbeiterkammer ist pro Jahr mit 11.000 Anfragen zum Thema Wohnen und Miete konfrontiert. Entgegen der sinkenden Inflation auf 0,7 Prozent stiegen die Wohnungsmieten um vier Prozent - mehr dazu in Arbeiterkammer berät zu Betriebskosten. Das Land will mit dem neuen Wohnbauförderungsgesetz die Rahmenbedingungen für leistbares Wohnen schaffen. Es könnte schon demnächst in Begutachtung gehen und bis Ende des Jahres in der Regierung beschlossen werden.