Zwei Jahre Haft für Schlepper
Der Angeklagte lebte zuletzt in Italien. Bei einem Aufenthalt in Ungarn sei er angesprochen worden, ob er nicht 14 junge Männer aus Afghanistan nach Italien mitnehmen könne, für 500 Euro Honorar. Jeder der Geschleppten musste den Organisatoren 5.000 bis 7.000 Euro zahlen.
Der Angeklagte willigt ein, seine Auftraggeber stellten das Fahrzeug - einen Transporter, bedruckt mit dem Logo einer italienischen Malerfirma. Auf der Südautobahn bei Krumpendorf endete im August jedoch die Fahrt, der Angeklagte wurde festgenommen.
Richter: „Menschenverachtend“
Vermessungen der Ladefläche ergaben, dass die 14 Geschleppten nur vier Quadratmeter Platz zur Verfügung hatten, und das über elf Stunden Fahrt. Die 14 Männer mussten kauern, bzw. schräg liegen. Die Vorgangsweise des Angeklagten sei menschenverachtend gewesen, sagte Richter Christian Liebhauser-Karl.
Der Angeklagte zeigte sich geständig und sagte, es tue ihm Leid. Das Urteil von zwei Jahren Haft nahm er an. Aus generalpräventiven Gründen gebe es keine teilbedingte Strafe, so Liebhauser-Karl.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Link:
- Schlepper-Prozess: Acht Monate Teilbedingt
- Neue Schlepperroute über Kärnten
- Drei Schlepper verhaftet (kaernten.ORF.at; 28.8.2015)