Flughafenprivatisierung: Verhandlungen laufen

Die Verhandlungen mit den Investoren für den Klagenfurter Flughafen laufen. Von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hieß es, bis 20. Oktober sollen die Verträge vorliegen. Die Landesholding als Verwalterin sieht den Zeitplan nicht ganz so optimistisch.

Vieles liegt am Flughafen in Klagenfurt im Argen. Gut gebucht sind aktuell nur die beinahe täglichen Flüge nach Köln und Bonn sowie die Lienienflüge nach Hamburg und Berlin. Die anderen Linienflüge nach Wien sind teilweise schwach gebucht. Die beliebte Aussichtsterrasse samt Restaurant wurde geschlossen. Mit 220.000 Passagieren pro Jahr ist der Flughafen nicht rentabel zu führen. Die Hoffnung liegt nun auf einer Teilprivatisierung - mit Investoren rund um den Industriellen Hans Peter Haselsteiner wird derzeit intensiv verhandelt.

Landesholding legt sich bei Datum nicht fest

Am 20. Oktober sollen die fertigen Verträge der Landesregierung vorliegen. Auch der Landtag soll die Teilprivatisierung des Flughafens Klagenfurt absegnen, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Landesholding-Vorstand Hans Schönegger ist etwas vorsichtiger - die Landesholding verwaltet für das Land die Anteile am Flughafen. Es sei wichtig, eine tragfähige Lösung auch im Interesse des Landes zu finden. Auf den 20. Oktober möchte sich Schönegger nicht festlegen, es gehe hier nicht um eine Woche auf oder ab. Die Verhandlungen mit Haselsteiner und Co. laufen. Man sei auf einem guten Weg, so Schönegger.

Land will Sperrminorität behalten

Die Interessen des Landes und der Stadt - und damit der Öffentlichkeit - zu wahren sei oberstes Gebot. Über eine Sperrminorität sollen so viele Anteile gehalten werden, dass das Konsortium rund um Haselsteiner die Gebäude und Grundstücke ohne Zustimmung nicht verkaufen kann. Ob der Kaufpreis von zehn Millionen Euro halten wird, steht erst nach einer Bewertung der Grundstücke und Gebäude fest. Diese läuft derzeit noch.

Sanierung der Piste muss 2016 beginnen

Konkret soll der Kaufpreis als Eigenkapital eingebracht werden. Zusammen mit den Rücklagen für Reparaturen soll die Sanierung der Piste mitfinanziert werden, die spätestens 2016 beginnen muss. Geplant sind auch finanzielle Beiträge des Landes und der Stadt. Hierfür muss aber noch die EU grünes Licht geben. Geprüft wird, ob ein Zuschuss öffentlicher Mittel zulässig ist.

Eine Entscheidung soll dem Vernehmen nach bis Ende Oktober fallen. Am Flughafen ist man sich scheinbar schon sicher, dass die EU Ja sagen wird - denn die Sperre für die Sanierung der Piste im nächsten Jahr ist bereits von 12. September bis 3. Oktober eingeplant.

Zu der geplanten Sperre im kommenden Jahr sagte FPÖ-Obmann Christian Ragger am Sonntag, man hätte wohl alles tun müssen, um zumindest die wenigen Linienflüge, die Klagenfurt habe, während dieser Zeit weiter zu ermöglichen. Er sprach von einem „letzten Akt“ im Trauerspiel um den Flughafen.

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