Tankstellenräuber nach Flucht vor Gericht

Ein 40-jähriger Mann ist am Donnerstag wegen des Überfalls auf eine Tankstelle vor Gericht gestanden. Der Überfall ereignete sich bereits vor acht Jahren, der Mann war aber nach der U-Haft ins Ausland geflüchtet. Der Prozess wurde vertagt.

Im Mai 2007 überfiel der jetzt 40-jährige Täter mit einer Waffe die Tankstelle beim Autobahnknoten Klagenfurt-Ost. Er erbeutete 1.500 Euro und versuchte, eine Angestellte mit Gewalt in ein Büro zu sperren. Hinweise und Bilder aus der Überwachungskamera führten rasch zur Festnahme des mutmaßlichen Täters. In der Nähe des Tatortes wurde ein Handschuh gefunden, an dem die DNA des Angeklagten festgestellt wurde. Die Tatwaffe stellte sich später als Spielzeugrevolver heraus.

Mit internationalem Haftbefehl gesucht

Der 40-Jährige kam in Untersuchungshaft. Er wurde aber wieder freigelassen, weil das Oberlandesgericht Graz damals befand, das Strafverfahren habe zu lange gedauert. Laut Gesetz habe aber jeder Beschuldigte Anspruch auf eine ehestmögliche Urteilsfällung, so das Oberlandesgericht. Nachdem der Mann aus der U-Haft entlassen wurde, flüchtete er nach Kroatien. Als er nicht zur Verhandlung erschien, wurde er per internationalen Haftbefehl gesucht und schließlich gefasst.

Rätselhafter Handschuh

Dem 40-Jährigen droht jetzt wegen Raubes eine mehrjährige Haftstrafe. Vor Gericht stritt der gebürtige Bosnier die Tat am Donnerstag vehement ab. Der Täter sei ein ehemaliger Freund von ihm. Genau dieser Freund sollte am Donnerstag aussagen, doch er befindet sich im Ausland. Den Handschuh mit seiner DNA habe dieser Ex-Freund aus seiner Wohnung gestohlen und ihn absichtlich in der Nähe des Tatortes zu platziert, sagte der 40-Jährige aus.

Die damalige Angestellte der Tankstelle sagte am Donnerstag ebenfalls aus, sie identifizierte den Angeklagten als Täter. Die Hakennase lasse keinen Zweifel zu, meinte sie. Der Angeklagte hingegen sagte, er habe die Frau noch nie gesehen und sieht sich als Opfer einer Verschwörung. Nun werden weitere Zeugen geladen, deshalb wurde der Prozess von Richter Christian Liebhauser-Karl vertagt.

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