Langes Warten auf Augenarzt-Termin

27 Augenärzte hat die Gebietskrankenkasse derzeit in Kärnten unter Vertrag. Die meisten ordinieren in Klagenfurt, nur einen Augenarzt gibt es im Bezirk Hermagor. Terminvereinbarungen werden für Patienten oft zur Geduldsprobe.

Immer wieder beschweren sich Patienten bei der Ärztekammer über die langen Wartezeiten. Karin Holzweber-Wernisch, die Sprecherin der Augenärzte, kennt die Klagen: „Für regelmäßige Kontrollen ist es sicher häufig so, dass man tatsächlich lange Wartezeiten hat, was aber in der Regel ganz gut zu handhaben ist. Für akute Fälle kann ich zumindest von meiner Praxis sagen, dass wir täglich Menschen drannehmen“.

Es gebe aber immer mehr Menschen mit Augenerkrankungen. Kontrollen und Therapien seien zeitaufwendiger geworden. „Das heißt, wir haben auch sehr viel mehr Untersuchungen, vor allem beim alten Menschen, als noch vor 20 Jahren“.

GKK kritisiert zu kurze Ordinationszeiten

Bei der Kärntner Gebietskrankenkasse sind die langen Wartezeiten bei Augenärzten seit Jahren ein Thema, sagt Direktor Johann Lintner. Deshalb gebe es auch immer wieder Stichproben: "Dabei konnten wir feststellen, dass die gemeldeten Ordinationszeiten nicht den tatsächlichen Ordinationszeiten entsprechen. Etwas für die Zukunft, aber das müssen wir gemeinsam mit der Kärntner Ärztekammer verhandeln, wäre eine Ausweitung der Ordinationszeiten“.

Lintner kritisiert auch, dass einige Ärzte zu wenig Patienten betreuen: „Ich glaube, das wird die erste Aufgabe sein, vertraglich genau festzuschreiben, was die ärztliche Behandlungspflicht, auch was die Menge betrifft, bedeutet“.

Die Versorgung mit Kassenärzten sei gut, heißt es von der GKK. Auf 100.000 Einwohner kämen durchschnittlich fast fünf Augenärzte, nur in Wien und Vorarlberg sei das Verhältnis noch besser.

Ärzte wollen mehr Planstellen

Ärztesprecherin Karin Holzweber-Wernisch sieht hingegen durchaus Bedarf für mehr Planstellen: "Wir haben breit diskutiert, es war durchwegs der Eindruck zu gewinnen, dass nach anfänglichen Diskussionen und vielleicht auch kleinen Ängsten absolute Zustimmung für mehr Ärzte da war“.

Im Gesundheitsplan des Landes sind keine zusätzlichen Kassenstellen für Augenärzte vorgesehen und auch für die GKK schließt Direktor Johann Lintner zusätzliche Planstellen aus: „Je mehr Angebot, desto mehr wird davon in Anspruch genommen. Das können wir uns leider, aufgrund unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in Kärnten, nicht leisten“. Möglicherweise können aber Planstellen in Zukunft geteilt werden. Dazu soll es Gespräche mit der Ärztekammer geben.