Leere Schulen als Asylquartiere

Auf der Suche nach geeigneten festen Flüchtlingsquartieren könnten die heimischen Schulen noch eine Rolle spielen. Kleinschulen stehen leer, doch sie gehören den Gemeinden. Diese müssten die Gebäude dem Land anbieten. Ungeklärt sind Widmungen und Finanzierung.

15 Kleinschulen wurden in den letzten zwei Jahren in Kärnten geschlossen. Nicht nur die Gebäude, auch das Mobiliar ist seitdem unbenutzt. Dabei könnten Schultische oder Schränke vor allem in den Zeltstädten gut gebraucht werden, sagte Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger (SPÖ). Mit dem Europahaus werde man bei den leeren Klassen schauen, ob man Möbel und Gegenstände für das Zeltdorf verwenden könnte. Etwa für Sprachkurse.

Schulen müssten umgewidmet werden

Die Überlegung, die Gebäude auch als Unterkünfte zu nutzen, sei durchaus sinnvoll, sagte Altersberger. Fraglich sei allerdings, ob die Infrastruktur dafür ausreiche. Barbara Payer, Flüchtlingsbeauftragte des Landes, sagte, die Überlegung habe es schon bei den Schulschließungen gegeben. Die Rahmenbedingungen seien aber nicht zeitnah zu nutzen. Die Schulgebäude haben meistens eine Sonderwidmung, eine Umwidmung auf Wohnraum dauere ihre Zeit. Der Schulerhalter müsse das Heim anbieten und betreiben, so Payer.

„Keine Details besprochen“

Zusätzlich müssten die Gebäude adaptiert werden. Küchenzeilen und Möbel wie Betten und Schränke müssten aufgestellt werden. Bis jetzt habe es noch keine konkreten Angebote von Gemeinden gegeben, sagte Payer. Es habe zwar Anfragen gegeben, aber die Details zu Einrichtung, Betrieb und Vorfinanzierung hab es noch nicht gegeben. Flüchtlingskinder würden sich für mögliche Quartiere in Schulen besonders eignen, ist der Landesschulratspräsident überzeugt. Die Entscheidung, was mit den leer stehenden Gebäuden passieren soll, obliegt aber letzten Endes den Bürgermeistern.

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