Gerhard Köfer im Sommergespräch

Im politischen Sommergespräch bei Chefredakteur Bernhard Bieche war am Donnerstag Landesrat Gerhard Köfer vom Team Kärnten-Stronach zu Gast. Köfer schied vor der letzten Landtagstahl von der SPÖ aus und wechselte zum neugegründeten Team Stronach.

Gerhard Köfer zeigte sich unbeeindruckt von der Tatsache, dass das Team Stronach auf der Bundesebene Auflösungserscheinungen zeigt - das Kärntner Team habe mit der Bundespartei ohnedies nichts mehr zu tun, sagte er. Ein Kredit von 500.000 Euro an Frank Stronach sei allerdings noch offen, dieser würde aus der Parteienförderung bedient.

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Bei 5.000 Flüchtlingen „muss Stopp sein“

Inhaltlich nahm Köfer zur aktuellen Flüchtlingslage Stellung: "Wir werden in etwa bis Ende des Jahres 5.000 Flüchtlinge bekommen, das ist eine Anzahl, die Kärnten noch bewältigen kann. Diese Menschen sollen anständig und fair behandelt und irgendwann auch integriert werden. Ich sage aber auch ganz klar: Jetzt muss Stopp sein, der Plafond für Kärnten ist erreicht, wir haben ja keine Chance mehr, unseren eigenen Kindern Ausbildungschancen zu ermöglichen“.

Köfer würde Flüchtlinge „gerecht verteilen“

Köfer äußerte sich negativ zum Durchgriffsrecht des Bundes, auf die Frage Bernhard Bieches, wo er selbst Flüchtlinge unterbringen würde, sagte er: "Ich würde Klöster und Kasernen aufmachen, es gibt die Infrastruktur – WCs, Duschen, Küchen, Sportplätze, Aufenthaltsräume – ich würde das sehr gerecht verteilen und das wäre auch für die Bevölkerung akzeptabel.“ Ob er denn auch Flüchtlinge in der Türkkaserne in Spittal unterbringen würde? „Natürlich“, so Köfer. Außerdem sollten mehr Kontrollen bei der Flüchtlingsunterbringung stattfinden, niemand dürfe sich bereichern.

CR Bernhard Bieche und Gerhard Köfer (Team Kärnten - Stronach)

ORF

Im Sommergespräch: ORF Kärnten-Chefredakteur Bernhard Bieche und Gerhard Köfer (Team Kärnten - Stronach9

Spagat zur Finanzlage

Köfers Aussagen zur Finanzlage des Landes kamen einem Spagat gleich. Zum einen geißelte er die Koalitionsparteien, weil sie - vor allem in der Verwaltung - zu wenig sparen würden, zum anderen kritisierte er die geringen Mittel für sein eigenes Ressort, den Straßenbau: „Wir haben 17 Millionen für Brücken, Mauern, Radwege und zur Sanierung. Brauchen würden wir in etwa 50 Millionen Euro jedes Jahr alleine für die Sanierung“. Wenn nicht saniert werden könne, werde man gezwungen sein, „die Straßen zu sperren“, so Köfer.

In der nächsten Regierung mit ÖVP und FPÖ

Köfer trat außerdem für Privatisierungen ein, er nannte dabei die Kärnten Werbung und die Messen. Ein „Ja“ gab es zur geplanten Verfassungsreform und Köfer spekulierte, dann in einer Koalition etwa mit der ÖVP und den Freiheitlichen erneut in der Regierung zu sitzen. Auf jeden Fall wolle er bei der nächsten Landtagswahl als Spitzenkandidat antreten.

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