„Hundstage“ machen allen zu schaffen

Die Hitze hat Kärnten weiterhin fest im Griff; von 23. Juli bis 23. August herrschen die „Hundstage“. Das Rote Kreuz ist verstärkt bei Hitzeeinsätzen, es kommt zu Sonnenstich und Herz-Kreislauf-Problemen. Arbeiter bekommen ab 35 Grad hitzefrei.

Nicht alle können die heißen Tage an einem See genießen und sich abkühlen. Viele müssen arbeiten, für ältere Menschen und Kinder kann die Hitze auch gefährlich werden: Bei einem Test des ORF stieg die Temperatur in einem geparkten Wagen binnen weniger Minuten auf über 50 Grad. Kinder und Tiere sollten daher auf keinen Fall im Auto gelassen werden, auch nicht für wenige Minuten.

Thomas Jank vom Autofahrerclub ARBÖ sagte, immer wieder werde die große Hitze unterschätzt. Vor allem bei Kleinkindern komme es in wenigen Minuten zu lebensbedrohlichen Situationen, so Jank.

Wetterschicht auf Baustellen

Die Hitze sorgt auch bei Baustellen für Wetterschichten. Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es eine gesetzliche Regelung, sagte Gottfried Hateznbichler von der Gewerkschaft Bau Holz. Werden auf einer Baustelle 35 Grad im unmittelbaren Arbeitsumfeld erreicht, müssen die Arbeiten eingestellt werden. Die Firmen versuchen auch, dies einzuhalten und die Arbeiter auf andere Baustellen umzuschichten. Geht das nicht, haben die Arbeiter frei.

Körper braucht mehr Salz

Hochsaison herrscht derzeit auch beim Roten Kreuz. Die Sanitäter und Notärzte müssen zu etwa einem Drittel mehr Einsätzen ausrücken. Es gibt vermehrt Sonnenstiche und Kreislaufprobleme, auch Insektenstiche nehmen zu. Notarzt Dieter Kopper rät, ausreichend zu trinken. Der Wasserbedarf sei höher, doch das reine Wasser sei zu wenig. Man solle auch Mineralwasser trinken und die Speisen etwas mehr salzen, so Kopper. Ältere Menschen verlieren das Durstgefühl, man sollte sich in der Wohnung Wasser bereitstellen, damit man nicht darauf vergisst.

ZAMG: „Ausnahmesommer“

Die Landwirte kommen laut Landwirtschaftskammer mit der Hitze noch zurecht. Sollte es in den nächsten Wochen allerdings keine Niederschläge geben, sind Dürreschäden zu erwarten. Laut Wetterdienststelle ist es aber am Wochenende zumindest mit der extremen Hitze vorbei, es wird zeitweise regnen. Badefreundliches Sommerwetter mit einigen Wärmegewittern bleibt aber dennoch erhalten.

Der Sommer ist eine Ausnahme, sagte Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), vor allem der Juli war außergewöhnlich. Noch bis 23. August herrschen die „Hundstage“, wo es immer die stabilste und heißeste Wetterlage gebe, so Hohenwarter.

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