Rangersdorf: Jahrhundertprojekt Lawinengalerie
Man kann von einem Jahrhundertprojekt sprechen: 9,4 Millionen Euro haben die Verbauungsmaßnahmen gekostet. Finanziert wurden sie von Bund, Land, Gemeinde und dem Möllverband, dem Zusammenschluss aller zwölf Mölltaler Gemeinden.
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Immer wieder Lawinen bis ins Tal
Über den steilen Gipfelhang sind in den letzten Jahrzehnten immer wieder Lawinen abgegangen und teilweise bis ins Tal gedonnert. Jetzt windet sich hier eine sieben Kilometer lange Lawinengalerie. Sie ist ein effektiver Schutz für den kleinen Ort Tresdorf, der mehr als 1.000 Meter tiefer liegt.
Franz Zlöbl, Bürgermeister von Rangersdorf: „Das Projekt kostet 9,4 Millionen Euro. Davon wurde hinter der Ortschaft Tresdorf ein Damm aufgeschüttet und ein Murenbrecher gebaut. Außerdem wurde die Bachverbauung von Tresdorf neu gestaltet und oben sind 7,1 Millionen Euro in die Lawinenverbauungen geflossen.“
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Neue Hochstraße für den Bau angelegt
Unter dem Gipfel der Hohen Nase sind nun seit sieben Jahren zehn bis 15 Arbeiter jeden Sommer über beschäftigt. Die nötige Infrastruktur für den Bau musste erst geschaffen werden: Über eine eigens gebaute Straße wurden die benötigten Stahlträger bis auf 2.300 Meter geliefert. Wilfried Klaus, Bauleiter von der Wildbach- und Lawinenverbauung Kärnten: „Hier wird auf ebenen Boden die Vormontage durchgeführt. Die Stahlschneebrücken werden dann als ganzes vom Hubschrauber in das Baufeld eingeflogen.“
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Effektiver Schutz - Made in Austria
Die sogenannten Stahlschneebrücken, wie sie hier verbaut wurden, sind eine österreichische Erfindung. Seit den 1960er Jahren werden lawinengefährliche Hänge so gesichert. Bauleiter Klaus: „Der Lawinenschnee, der abgleiten könnte, wird auf voller Fläche abgestützt. Damit kann die Lawine erst gar nicht anbrechen. Somit ist das die sicherste Variante, eine Lawine in den Griff zu bekommen.“
Dass das System funktioniert, hat sich bei der Lawinenkatastrophe in Galtür gezeigt. Dort, wo es Lawinengalerien gab, wurden die Schneemassen zurückgehalten. In Rangersdorf kann deshalb jetzt mit der fertig gestellten Lawinen- und Wildbachverbauung die rote Zone verkleinert werden. Franz Zlöbl, Bgm. Rangersdorf: „Diese Bauten sind für die Entwicklung des Ortes sehr wichtig. Nun ist auch die Möglichkeit gegeben, dass in Tresdorf wieder Häuser gebaut werden können.“
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Containerleben über der Baumgrenze
Nebel und Regen vereiteln das Versetzen der fertigen Teile mit dem Hubschrauber immer wieder. Sobald wieder Flugwetter herrscht, wird weiter gebaut. Die Arbeiter verbringen ihre Zeit im Hochgebirge in Containern. Sie haben eine eigene Köchin, die täglich warmes Essen zubereitet und so die Zeit im Hochgebirge erträglich gestaltet.