Pensionistin ausgeraubt: 22 Monate Haft

Zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnisstrafe ist am Freitag ein 25 Jahre alter dreifacher Familienvater aus der Ukraine am Landesgericht verurteilt worden. Er raubte gemeinsam mit einem Komplizen eine 84 Jahre alte Pensionistin in Puch aus.

Der Fall sorgte Mitte April in Kärnten für Aufsehen: Der 25 Jahre alte Ukrainer fuhr Mitte April als Beifahrer mit einem Freund durch die kleine Ortschaft Puch in der Gemeinde Weißenstein. Er gab am Freitag vor Gericht an, dass das Navi im Auto gestreikt hätte und er deshalb bei Einheimischen nach dem Weg fragen wollte.

Zufällig kam dann jene 84 Jahre alte Frau des Weges, die wenig später zum Opfer werden sollte. Die beiden Männer fragten die Frau, wie sie nach Gmunden kämen. Der 25-Jährige gab beim Prozess an, dass er dabei die Goldketten am Hals der Pensionistin gesehen habe und dann intuitiv zugepackt hätte.

84-Jährige einige Meter weit mitgeschleift

Die um Hilfe rufende Frau wurde noch einige Meter mit dem Auto mitgeschleift. Sie erlitt leichte Verletzungen. Die beiden Ukrainer flüchten nach dem Überfall in einem Auto mit polnischem Kennzeichen - kurze Zeit später wurden beide vom Einsatzkommando Cobra festgenommen.

Der Angeklagte wurde damals in Untersuchungshaft genommen, der Fahrer des Autos auf freiem Fuß angezeigt. Er soll in Polen untergetaucht sein und ist für die Justiz nicht auffindbar.

Angeklagter reumütig: War alkoholisiert

Der 24-Jährige Haupttäter zeigte sich geständig. Er gab an, zur Tatzeit alkoholisiert gewesen zu sein, eine halbe Flasche Whiskey habe er getrunken. Es tue ihm Leid, was passiert sei, er habe die betagte Frau nicht verletzen wollen, sagte er in seinem reumütigen Geständnis. Er würde, wenn er könnte, die Tat gerne rückgängig machen. Mit dem Verkauf der Goldketten habe er nur an Geld kommen wollen. Der Wert der Beute wird auf 1.000 Euro geschätzt.

Das Geständnis des Mannes wurde vom Schöffengericht als Milderungsgrund angeführt, erschwerend hinzu kam aber eine vor zwei Jahren ausgefasste Vorstrafe aus Polen: Raub und Diebstahl.

Opfer erhält 100 Euro

Richterin Akiko Kropfitsch verurteilte den jungen Mann zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnisstrafe. Er muss das Verfahren bezahlen und dem Opfer für die Reparatur der kaputten Goldketten und für den zerrissenen Pullover innerhalb der nächsten zwei Wochen 100 Euro zahlen. Staatsanwältin Kathrin Marko-Herzegg gabkeine Erklärung ab, somit ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.

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