Wieder Schäden durch Gewittersturm
Am stärksten betroffen von den Unwettern waren ab Donnerstagnachmittag die Bezirke Feldkirchen, Villach Land und Spittal an der Drau. Durch die extrem starken Niederschläge traten viele Bäche über die Ufer, Keller wurden überflutet und Hänge rutschten ab. In Tiffen trat der Tiffner Bach zum ersten Mal seit 40 Jahren in Steindorf am Ossiacher See über die Ufer. In Bad Kleinkirchheim lag der Hagel zentimeterhoch.
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Videos unserer Leser: Bad Kleinkirchheim/Hans Jürgen Hoi, St. Urban/Michael Baier, Tiffen/Stefan Weißenbacher.
Urlauber auf Alm wohlauf
Am Schlimmsten traf hat es die Gemeinde Rennweg am Katschberg. An der Landesgrenze zu Salzburg wurde erneut der Almweg auf die Laußnitzalm weggerissen. Rund 300 Meter der Straße wurden an mehreren Stellen völlig zerstört. Zehn Urlauber sind von der Außenwelt abgeschnitten. Sie können nur zu Fuß ins Tal und müssen ihre Autos zurücklassen. Hans Ramsbacher von der Polizei Rennweg sagte gegenüber dem ORF, dass die Urlauber die Sache gelassen nehmen würden: „Sie sind alle wohlauf, wir haben mit allen persönlichen Kontakt und haben sie über die Situation informiert. Sie haben es gefasst aufgenommen und von sich aus organisiert, dass sie nach einem Fußmarsch von Angehörigen abgeholt werden.“
Verklausungen: Bach muss geräumt werden
Die Straße kann nicht befahren werden, wie Vizebürgermeisterin Silvia Winkler gegenüber dem ORF sagte. Sie konnte sich bei einem Hubschrauberflug ein Bild von der Lage im Graben. Zum Unwetter sagte sie gegenüber dem ORF: „Es war schon sehr schlimm, es hat gekracht wie verrückt. Wir hatten vor einem Jahr dasselbe Problem, in diesem Jahr ist es aber schlimmer. Es ist irrsinnig viel Holz im Bach, es muss alles geräumt werden.“
Der Landesgeologe erkundete in der Früh die Lage. Die Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung und die Gemeindevertreter berieten in einer Krisensitzung am Freitag, wie es weiter geht. Der Weg kann wohl erst in ein paar Wochen saniert sein.
Bettina Riepl
Gewittergefahr bleibt - Bundesheer im Einsatz
Dass sich im Sommer teils heftige Gewitter entladen, ist für die Meteorologen in der Wetterdienststelle am Flughafen nichts ungewöhnliches. Gerhard Hohenwarter, Meteorologe der ZAMG, sagte dazu: „Wir hatten die letzten Jahre relativ wenige schwere Gewitter. Heuer hatten wir auf Grund der Schwüle viele und heftige Gewitter. Es zeigt sich auch, dass auf Grund des Klimawandels schwüle Tage mehr werden und damit besteht auch die Gefahr, dass es mehr Gewitter geben wird.“
Pioniere des Pionierbataillons 1 aus der Villacher Rohr-Kaserne werden den Graben unter dem Kommando von Hauptmann Markus Wallner mit schwerem Gerät, Motorsägen und Seilwinden räumen. Da auch am Wochenende weitere Unwetter erwartet werden, besteht Gefahr in Verzug. Ein voraussichtliches Ende des Einsatzes ist derzeit noch nicht absehbar.