Nach Filialen schließen auch Postpartner

Nach der Schließung zahlreicher Postfilialen in Kärnten haben Postpartner in Geschäften die Aufgabe übernommen. Doch zuletzt haben fünf Postpartner in Kärnten aufgegeben. In den zwei Klagenfurter Stadtteilen Feschnig und Welzenegg regt sich nun Unmut.

Um eingeschriebene Briefe oder Pakete abzuholen, müssen die Postkunden dieser Stadtteile, in denen Postpartner aufgegeben haben, einen längeren Weg zum nächsten Postamt in Kauf nehmen.

Post erlegt Partnern Maulkorb auf

Im Klagenfurter Stadtteil Welzenegg gab eine Trafikantin nach knapp fünf Jahren auf. Die Postpartnerschaft würde sich nicht rentieren, sagte sie. Damit verbunden sei viel Arbeit, aber wenig Lohn. Die Frau wollte vor dem Mikrofon kein Interview geben, denn im Vertrag mit der Post sei festgehalten, dass auch nach Beendigung der Partnerschaft, nicht negativ über die Post geredet werden dürfe.

Die Kunden müssen seit Anfang Juni in die Innenstadt zu einem anderen Postpartner ausweichen. Das selbe Problem haben auch Bewohner und Firmen im Klagenfurter Stadtteil Feschnig. Dort hat der Postpartner in der Schleppekurve ebenfalls das Handtuch geworfen. Sehr zum Leidwesen der Anrainer, denn die nächste Post liegt am anderen Ende des Stadtteils. Demnächst soll es wieder einen Postpartner in der Schleppekurve geben. Man habe jemanden gefunden, heißt es von der Österreichischen Post AG. Genaueres wolle man noch nicht sagen, da der Vertrag noch unterzeichnet werden müsse.

Post: Partnerschaft ermöglicht Mehrwert

Fix ist der neue Postpartner in Welzenegg: Die Trafik beim Möbelhaus KIKA ist ab Ende Juli Postpartner, sagte Post-Pressesprecherin Kathrin Schrammel. Dass Postpartner aufhören, komme immer wieder vor. „Die Postpartnerschaft muss als Zusatzgeschäft gesehen werden. Es ist nicht als alleiniges Geschäft gedacht. Unternehmen, die so eine Partnerschaft eingehen, haben neben der Provision noch den Mehrwert, dass mehr Kunden in ihr Geschäft kommen“, sagte Schrammel.

Um die Postpartnerschaft attraktiver zu machen, gibt es seit März mehr Geld. Für kleine und mittlere Postpartner gebe es nun bis zu zehn Prozent mehr Provision im Jahr. Im Schnitt bekomme ein Postpartner jetzt knapp 1.500 Euro im Monat.