Keine neuen Biomassewerke im Herbst

Bis Herbst 2015 hätte die RZ-Gruppe Energie für die Fernwärmeversorgung in Klagenfurt liefern sollen. Nun könnte sich aber der Baubeginn für die beiden neuen Werke verzögern, weil der Bundesverwaltungsgerichtshof über die Notwendigkeit einer UVP entscheiden muss.

Geplant sind neue Biomasseanlagen im Norden und Osten der Stadt, betrieben von der RZ-Gruppe. Diese soll per Vertrag ab Oktober die benötigte Fernwärme liefern. Zu dem Zeitpunkt läuft auch die Genehmigung des alten Fernheizwerkes aus.

Grund für die weitere Verzögerung ist unter anderem der Feststellbescheid über die Frage, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig sei oder nicht, der nun beim Bundesverwaltungsgerichtshof liegt. In der kommenden Heizperiode werde man jedenfalls nicht ans Netz gehen können, sagte Otto Zechmeister von der RZ-Gruppe.

Laut Land keine UVP nötig

Das Land hatte einen Feststellungsbescheid erlassen, wonach für die beiden neuen Biomasse-Heizwerke keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sei. Nun liegt dieser Bescheid durch einen Einspruch aber beim Bundesverwaltungsgericht. Durch den Anruf dieser Instanz gibt es zwar keine aufschiebende Wirkung, allerdings will die RZ-Gruppe ohne Rechtssicherheit auch nicht mit dem Bau beginnen, sagte Zechmeister. Ein Interview mit dem ORF lehnte er am Montag ab.

Plan B: Altes Heizwerk könnte einspringen

Für die Stadt Klagenfurt wird es nun eng. Mit Jahresende läuft die Genehmigung für das alte Fernheizwerk aus. Ein „Plan B“ sei aber schon geprüft worden, sagte Heinz Koch von den Klagenfurter Stadtwerken: „Plan B ist eine Anlagenänderung des Fernheizkraftwerkes. Seit zwei Jahren bauen wir es auf neuen Stand um. Gedacht war das für eine Spitzenabdeckung, nun müssen wir auch die Leistung übernehmen.“

Zusätzlich würde man auf Energie von den dezentralen Kraftwerken zurückgreifen. Die Fernwärmeversorgung der Stadt sei somit sichergestellt. Allerdings sei das keine Dauerlösung, so Koch. Die Heizwerke seien teilweise sehr alt, es sei auch Heizöl leicht im Einsatz. Eine langfristig sinnvolle Lösung sei nötig. Eine davon seien die neuen Heizwerke.

Unklar ist auch noch, inwieweit die Bürgerproteste im Norden der Stadt den Bau des Biomassewerkes verzögern. Auch hier will die RZ-Gruppe zuerst die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts abwarten.

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