Arge Naturschutz: EU verlangt Förderung zurück

Wegen einer zu Unrecht erlangten EU-Förderung gelangt nun die Arge Naturschutz in Bedrängnis. Der Verein muss die Förderung zurück zahlen. Er wirft der Landesregierung vor, das Projekt bewilligt zu haben, ohne den Fehler erkannt zu haben.

Die Aufregung in der Kärntner Naturschutzszene ist seit Tagen groß. Die Arge Naturschutz kündigte bereits an, dass sieben der insgesamt acht Mitarbeiter gekündigt werden müssen. Der Geschäftsführer der Arge Naturschutz erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Fachbeamten der Abteilung 8 der Kärntner Landesregierung.

Ausstellung lag nicht im Fördergebiet

Bei dem Projekt, für das die Förderung der EU in fünfstelliger Höhe geflossen ist, handelte es sich um die Fledermaus-Ausstellung im botanischen Garten des Landesmuseums. Man habe 2009 einen fünfstelligen Betrag an Förderungen der EU enthalten, aus dem Topf der Förderkulisse für ländliche Entwicklung. Nun stellte sich heraus, dass die Ausstellung nicht im Fördergebiet lag. Nun soll die Arge Naturschutz die Förderung zurück zahlen.

Arge: Beamter muss es ja wohl wissen

Der Landesbeamte habe das Projekt bewilligt und die Arge Naturschutz habe sich darauf verlassen, dass die Richtlinien eingehalten werden, wenn die zuständige Behörde eine Bewilligung erteilt, sagte Klaus Krainer, der Geschäftsführer des Naturschutzvereins in einem Telefongespräch mit dem ORF-Kärnten. Krainer gestand trotz aller Vorwürfe auch selber Fehler ein. Er habe gewusst, dass er als Projektwerber mit der Vertragsunterzeichnung die Verantwortung für die Einhaltung aller Richtlinien übernehme, allerdings habe er sich trotzdem auf den zuständigen Fachbeamten im Land verlassen. „Der muss es ja wissen“, sagte Krainer.

Holub: Niemand muss gekündigt werden

In der zuständigen Fachabteilung in der Kärntner Landesregierung war am Freitagvormittag telefonisch niemand erreichbar, der Stellung beziehen könnte. Der für die Abteilung 8 Naturschutz zuständige Landesrat Rolf Holub (Grüne) erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme, dass aus den Fehlern, die vor seiner Amtszeit gemacht worden sind und sich jetzt auswirken, die Konsequenzen gezogen worden seien. Innerhalb der zuständigen Abteilung habe es eine personelle Umstellung gegeben. Es gebe neue Richtlinien zur Abwicklung aller Naturschutzprojekte und die Dienstaufsicht werde in der betroffenen Abteilung verstärkt. Holub sicherte in der Aussendung zu, dass die Arge Naturschutz weiter bestehen könne. Kein Mitarbeiter müsse gekündigt werden, sagte Holub.