Mitsche neue Grüne-Landessprecherin

Die neue Landessprecherin der Kärntner Grünen heißt Marion Mitsche. Die Psychologin, die seit 2009 Gemeinderätin in der Bezirksstadt Hermagor ist, setzte sich bei der Landesversammlung am Samstag in Klagenfurt gleich im ersten Wahlgang durch, sie erhielt 64 Prozent der Stimmen

Der nunmehrige Klagenfurter Stadtrat Frank Frey legte die Funktion des Landessprechers zurück, weil er eine Doppelfunktion für unvereinbar hält. Zwei bezahlte Funktionen zu bekleiden, sei nicht statthaft, begründete Frey diesen Schritt. Mit fünf Kandidaten stellten sich so viele Parteimitglieder wie noch nie der Wahl zum Landessprecher, gewählt wurde Marion Mitsche mit 63 Prozent der Stimmen. „Dieser Vertrauensvorschuss ist enorm“, meinte sie unmittelbar nach Bekanntgabe des Ergebnisses.

Marion Mitsche und Frank Frey

APA/Gert Eggenberger

Marion Mitsche und Frank Frey

Erstmals seit 1997 wieder Frau an der Parteispitze

Mit Mitsche ist erstmals seit 1997 wieder eine Frau an der Parteispitze, sie will an die Arbeit ihrer Vorgänger Rolf Holub und Frank Frey anknüpfen: „Es wird einmal auf alle Fälle der Weg fortgesetzt, wie wir in jetzt begonnen haben. Die Landessprecherin der Grünen ist dafür zuständig, vor allem nach Innen zu wirken. Wir haben die Gemeinderatswahlen hinter uns, das heißt viele Gemeindegruppen, und da wird es meine Aufgabe sein, diese Gemeindegruppen zu unterstützen und zu schauen was brauchen sie, damit sie die bestmögliche Arbeit draußen vor Ort leisten können.“

Aufbau der Gemeindegruppen weiter vorantreiben

Mitsche, Jahrgang 1978, ist seit 2012 Finanzreferentin der Kärntner Grünen, zu ihren wesentlichen Zielen gehört es eigenen Angaben zufolge, den Aufbau der Gemeindegruppen weiter voranzutreiben. Als nächstes großes Ziel nach den erfolgreichen Kommunalwahlen am 1. März nannte die neue Landessprecherin die Landtagswahl 2018. Dafür wolle sie die Partei fit machen. Auch der scheidende Landessprecher Frank Frey zeigt sich mit dem Ausgang der Wahl zufrieden: „Ich übergebe Marion Mitsche das Amt im Vertrauen, dass sie sich den Mitgliedern und Grünen Themen mit Herz und Kompetenz widmen wird“.

Mehr als 100 Parteimitglieder folgten am Samstag der Einladung zur Landesversammlung in die Klagenfurter Sterneckstraße. Gleich fünf Kandidaten ließen sich für die Wahl aufstellen, darunter mehr oder weniger bekannte Namen der Grünen. Ein klarer Favorit ließ sich im Vorhinein selbst in Insiderkreisen nicht ausmachen.

Vor der Wahl sagte Mitsche: „Ist es jetzt nicht unsere Aufgabe als Grüne, unseren Beitrag zu leisten, die Situation in Kärnten zu verbessern. Ich denke ja, und eigentlich tun wir das ja auch schon – mit der Regierungsbeteiligung, mit unseren fünf Abgeordneten im Landtag haben wir jetzt die Möglichkeit bekommen, mitzugestalten.“

Harald Fasser zog Kandidatur zurück

Der Wahl stellten sich außerdem die Klagenfurterin Karin Prucha, sie war bereits von 1990 bis 1997 Landesprecherin der Kärntner Grünen und auch Geschäftsführerin, der 49-jährige Markus Ertl aus der Gemeinde Magdalensberg und die Arbeiterkammer-Rätin Birgit Niederl aus Villach. Harald Fasser aus Velden zog seine Kandidatur überraschend zurück mit den Worten: „Wir haben eine großartige Performance an weiblichen Kandidatinnen, und wenn es funktionieren sollte, wenn Frauen es hier schaffen, zur Landessprecherin gewählt zu werden, werde ich meine Kandidatur gern zurückziehen.“

Michael Johann wird Stellvertreter Mitsches. Er sieht es als eine seiner künftigen Aufgaben an, den innerparteilichen Kommunikationsfluss zu optimieren.

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