Ermittlungen wegen Schlepperei in FH

In der Fachhochschule Kärnten ist in den vergangen Monaten wegen des Verdachts der Schlepperei ermittelt worden. Es ging um außerordentliche Studenten aus China, die als Studierende für Kärnten geworben wurden. Jeder Student bringt Geld für die FH.

Die Fachhochschule Kärnten wurde zu einer Zeugenaussage beim Landeskriminalamt geladen. Ermittelt wurde gegen zwei Personen wegen des Verdachtes der Schlepperei. Konkret ging es um Chinesen, die in ihrer Heimat angeworben wurden, um in Österreich zu studieren. Das Verfahren wurde nach langer Untersuchung laut Staatsanwaltschaft aus „teils rechtlichen Erwägungen, teils aus Beweisgründen“ eingestellt, so die Staatsanwaltschaft.

Studenten bringen Geld

Die Fachhochschule bemüht sich um ausländische Studenten, denn jeder Student bedeutet auch Einnahmen. Siegfried Spanz, der Geschäftsführer der Fachhochschule sagte, man werbe im Internet, es gebe aber auch andere Kontakte nach Asien: „Es gibt viele Anwälte, die Studienplätze in Österreich in China publik machen. Da dürfte es auch Agenturen geben, der studentische Markt ist relativ groß.“

Die FH habe mit einem Unternehmen zusammengearbeitet, das die FH bei der Deutschausbildung unterstützt hatte, so Spanz. Dieses Unternehmen habe auch Kontakte nach China. Ob sie mit Agenturen in China zusammenarbeiteten, wisse er nicht, so Spanz.

5.000 Euro für Deutschkurse

Wie viele Studenten es gewesen seien, die aus China nach Kärnten kamen, könne er nicht sagen, so Spanz. Es seien aber rund 30 jedes Jahr. Da vor allem die Deutschkenntnisse vor dem eigentlichen Studium verbessert werden müssen, gibt es Vorbereitungslehrgänge um 5.000 Euro für zwei Semester. Dabei sind die Männer und Frauen aus China allerdings außerordentliche und nicht ordentliche Studierende.

Das sieht Spanz als Grund für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Richtung Schlepperwesen: „Ich vermute, dass die unsichere Rechtslage betreffend Zulassung ausländischer Studierender dazu geführt hat. Das ist ja auf Betreiben der österreichischen FH im Gesetz geändert worden, nun dürfen auch außerordentliche Hörer an Fachhochschulen studieren.“ Um ein Visum für Österreich zu bekommen braucht ein Chinese die Bestätigung der FH bzw. eine Uni, dass er einen Studienplatz hat.

Hätte die Fachhochschule diese Bestätigung auch für außerordentliche Studenten geben dürfen oder nicht, war die Frage der Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft schloss vor wenigen Wochen den Akt und stellte das Ermittlungsverfahren gegen zwei Beschuldigte ein.