Giftige Nester: Der Pinienprozessionsspinner

Der Pinienprozessionsspinner ist eigentlich im Mittelmeerraum weit verbreitet, scheint sich aber jetzt auch in nördlicheren Gefilden wohl zu fühlen. Die Gifthaare der eingeschleppten Tiere und deren auffällige Nester können beim Menschen zu Ekzemen und Vergiftungen führen.

Die Kiefern des Kanaltales sind in diesen Tagen voll von hauchzarten, runden Raupengespinsten, die wie Wattebällchen an den Astspitzen zu finden sind. Der Verursacher: Die Raupen des Pinienprozessionsspinners, eines Nachtfalters. Erste Funde in Kärnten gibt es bereits, sagte der Leiter der Zoologischen Abteilung im Landesmuseum, Christian Wieser. "Es gibt schon Raupennest-Funde aus der Schütt, aber es sind auch aus dem Lesachtal und Unterkärnten einzelne Funde bekannt geworden - von Tieren, die eingeweht oder verschleppt wurden. Sie bilden derzeit noch keine Bestände. Bei einer Klimaerwärmung ist nicht auszuschließen, dass er auf den Südabhängen des Dobratsch in den Kiefernwäldern sehr wohl heimisch werden könnte.“

Baumschädling Raupe Pinienprozessionsspinner

ORF/Liebminger

Der Pinienprozessionsspinner (Bildmitte)

Gifthaare werden in Gespinst eingewoben

Die Fraßschäden der Raupen an den Kiefern sind für die Bäume noch kein Problem. Für den Menschen heißt es allerdings: Hände weg, sagte Wieser: „Die Raupen haben Gifthaare, wenn man mit denen in Berührung kommt, kann man schwere Ekzeme und Vergiftungen bekommen. Auch von einem Hantieren mit dem Gespinst ist absolut abzuraten, weil dort immer wieder Haare eingewoben sind.“

Woher kommt eigentlich der Name Prozessionsspinner? Wieser: "Sie heißen deshalb so, weil die Raupen die Angewohnheit haben, wenn sie ihr Nest verlassen, Kopf an Po durch die Gegend zu marschieren - und es aussieht, als wenn sie eine Prozession machen würden. Die Raupen sind nachtaktiv, fressen die Kiefernnadeln und gehen am Morgen wieder in das Nest, wo sie geschützt sind.“ In Ostösterreich gibt es den verwandten Eichenprozessionsspinner, der die gleichen Probleme verursacht. Die Raupe dieses Falters schädigt allerdings auch den Baum.

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