Land will bei Reitwegen sparen

Das Land muss weitersparen, geht es nach der Landesregierung, sollen deswegen für die Instandhaltung der Reitwege künftig Reiter und Reitbetriebe mehr mitzahlen. Das Sparvorhaben sorgt für Proteste. 75.000 Euro vom Land würden heuer fehlen.

Jahrelang wurde das 1.500 Kilometer lange Kärntner Reitwegenetz beworben, um den Reittourismus anzukurbeln. Bisher seien die Wege zu 90 Prozent von der öffentlichen Hand finanziert worden, heißt es aus dem Büro der zuständigen Gemeindereferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Rund 225.000 Euro zahlte das Land in den letzten vier Jahren jährlich für die Reitwege. Das sei angesichts der angespannten Finanzlage des Landes nicht mehr tragbar. Geht es nach dem Gemeindereferat des Landes, sollen deswegen Reiter und Betriebe über einen Wegekostenbeitrag mehr mitzahlen, bislang waren es 20.000 Euro im Jahr.

Förderung heuer halbiert

Heuer soll es für die Reitwege vom Land 100.000 Euro geben. Damit fehlen aus Sicht des zuständigen Vereins Reiteldorado zumindest 75.000 Euro vom Land. Kommt das Geld nicht, seien Erhaltung, Markierung und Pachtverträge der Reitwege in Gefahr, sagt Geschäftsführerin Theres Leber. Schon letztes Jahr habe man ein „Minimalbudget“ erhalten: „Gerade so viel, dass wir das Reitwegenetz erhalten konnten.“ Die Qualität der Wege habe aber unter dieser Sparmaßnahme bereits gelitten.

Wirtschaftlichkeit wird geprüft

Inzwischen protestieren auch viele Freizeitreiter in Kärnten via Internet gegen Kürzungen. Der vom Land vorgeschlagen Wegekostenbeitrag für Reiter und Betriebe ist für den Verein Reiteldorado nicht praktikabel, so Theres Leber. Der Großteil der Pferde befinde sich in Privatbesitz und kleinen landwirtschaftlichen Betrieben. Allein die Kontaktaufnahme sei für den Verein personell nicht zu bewältigen. Ungeklärt sei auch, wer die Einhebung des Wegekostenbeitrages kontrollieren soll.

Das Land prüft das Projekt derzeit auf seine Wirtschaftlichkeit hin. Angesichts des Milliardendebakels rund um die Hypo wird es wohl nicht das einzige Projekt bleiben, das um Unterstützung aus dem Steuertopf bangen muss.