Drogen: Immer neue Cocktails

Der Missbrauch von Drogen hat 2015 in Kärnten vermutlich bereits drei Todesopfer gefordert. Einzelne Zutaten für Drogencocktails sind in herkömmlicher Form nicht verboten, was Ermittlungs- und Präventionsarbeit erschwert.

Die Drogenermittler bekommen es immer öfter mit neuartigen Substanzen zu tun. Das Internet macht es möglich - immer öfter werden Drogen online bestellt, oft nur einzelne Substanzen, sagt Ernst Nagelschmied von der Drogenambulanz in Klagenfurt. Auch wenn es in Kärnten derzeit nur vereinzelt vorkommt - dieser Negativtrend sei klar erkennbar: „Alles, was in den Großstädten ist, kommt irgendwann auch zu uns. Auch bei uns gibt es Drogen bereits in allen Tälern. Stoffe wie Crystal Meth haben noch keine so große Bedeutung, sind aber auch vorhanden. Drogen werden auch aus dem Internet nachgemacht und da geht manchmal auch etwas schief.“

Unvorhersehbare Wirkung

Das Gefährliche daran: Durch die Zusammenmischung mehrerer unbekannter Substanzen sind die Wirkungen oft nicht vorhersehbar - die Droge kann damit für den Konsumenten schlimmstenfalls tödlich enden, so Nagelschmied: „Es passiert sehr viel Mischkonsum. Es werden neben Drogen auch Alkohol oder Medikamente konsumiert. Das macht die ganze Sache dann so unberechenbar.“

Diese neue Art von Suchtmittel - aber auch viele der sogenannten Partydrogen aus dem Ausland erschweren auch die Arbeit der Kriminalisten, sagt Gottlieb Türk vom Landeskriminalamt: „Es ist natürlich auch einen Forschungsarbeit und eine Herausforderung für unsere Labors. Vielfach leiten wir die Informationen auch in das Labor Bundeskriminalamt weiter.“ In Klagenfurt sind derzeit rund 150 Klienten in Betreuung. Kärntenweit gibt es etwa 1.500 Menschen, deren Drogenabhängigkeit vom Land als „problematisch“ eingestuft wird.

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