Gerichtsvollzieher unterschlug Geld

Ein 42-jähriger Gerichtsvollzieher hat rund 20.000 Euro an Exekutionsgeldern in die eigene Tasche gesteckt und damit Schulden bezahlt. Am Landesgericht Klagenfurt wurde er am Montag des Amtsmissbrauchs schuldig gesprochen. Das Urteil: Neun Monate bedingte Haft plus Geldstrafe.

Vor dem Schöffensenat und Richter Gerhard Pöllinger zeigte sich der Angeklagte reumütig. Er habe sich beim Bau seines Hauses übernommen, die Schulden seien ihm über den Kopf gewachsen. Mit dem Geld wollte er Löcher stopfen, so der Mann. Dreimal nutzte der Gerichtsvollzieher seine Position und zahlte eingetriebene Bargeldbeträge in der Höhe von insgesamt 20.000 Euro nicht auf sein Gerichtskonto ein.

Prozess Exekutor

ORF

Bis zu fünf Jahre Haft drohten

Letztes Jahr im Frühling kam man dem Beamten auf die Schliche. Der Mann verlor kurze Zeit später seinen Job und musste auf sämtliche Ansprüche verzichten. Inzwischen ist der 42-Jährige als Außenhandelsmitarbeiter bei einer Firma für Reinigungsmittel beschäftigt und zahlte bereits einen Teil der Schadenssumme zurück.

Dem Angeklagten hätten wegen Amtsmissbrauchs bis zu fünf Jahre Haft gedroht. Sein umfassendes und reumütigs Geständnis und seine Unbescholtenheit bewerteten die Schöffen aber als Milderungsgründe. Der Angeklagte wurde zu einer Geldstrafe von 2.700 Euro und einer neunmonatigen bedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.