Tod in Polizeizelle: Mann erstickt
Um 5.00 Uhr wurde der 28 Jahre alte Spanier wegen einer Verwaltungsübertretung ins Polizeianhaltezentrum Villach eingeliefert. Er soll zuvor in einem Lokal randaliert haben. Ein Stunde nachdem der Mann in die Zelle gebracht worden war, wurde der Brand entdeckt. Rauch drang aus der Zelle im Keller. Es wird vermutet, dass die Matratze zu brennen begonnen hat. Ein Polizist versuchte noch vergeblich, den Mann aus der Zelle zu ziehen.
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Brandursache: Landeskriminalamt ermittelt
In wenigen Minuten waren drei Feuerwehren bei der Polizei, löschten den Brand und belüfteten das stark verrauchte Gebäude. Für den Spanier kam dennoch jede Hilfe zu spät. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Der Beamte erlitt bei dem Rettungsversuch eine Rauchgasvergiftung. Die Brandursache ist nach wie vor unklar. Polizeisprecher Rainer Dionisio auf die Frage, ob der Häftling nicht auf Feuerzeuge und dergleichen untersucht worden sei: „Nach jetzigem Stand der Erhebungen wurde der Mann am Körper durchsucht, das ist ein üblicher Vorgang. Das ist eine Sache, mit denen die Kollegen des Anhaltezentrums täglich zu tun haben. Wie dieser Brand ausbrechen konnte, dazu ist ein Sachverständiger bestellt und das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft aufgenommen.“
ORF/Bernd Radler
Weitere Zellen durch Beamte evakuiert
Sieben weitere Häftlinge wurden von der Polizei in einen anderen Gebäudeteil gebracht - vorbildlich, wie der Feuerwehreinsatzleiter Harald Geissler sagte. Wie es zu dem Feuer in der Zelle kommen konnte, muss noch untersucht werden. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion des Leichnams angeordnet.
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Feuerwehrmann bei Einsatz verletzt
Auch ein Feuerwehrmann wurde bei dem Einsatz verletzt, er wurde zur ambulanten Versorgung in das LKH Villach gebracht. Die Feuerwehr war mit neun Fahrzeugen und 50 Mann an Ort und Stelle, nach etwa zwei Stunden konnte der Einsatz beendet werden.