Lehrlinge fordern bessere Ausbildung

Für eine Verbesserung der Lehrlingsausbildung setzen sich auch Tourismus-Berufsschüler aus Kärnten ein. Mehr als 4.000 Personen haben hier bereits eine Unterstützungserklärung unterschrieben. Die Petition liegt jetzt einem Parlamentsausschuss vor.

Erstunterzeichner der Petition auf der Parlamentshomepage war Kevin Granegger (24), Schulsprecher der Fachberufsschule für Tourismus in Warmbad Villach, der dort gerade im vierten Lehrjahr die Ausbildung zum „Gastronomiefachmann“ absolviert. Gemeinsam mit Schülern aus den ersten drei Jahrgängen erarbeitete er im Unterricht einen Forderungskatalog für die „Verbesserung der Lehrlingsausbildung“. Dieser wurde im vergangenen Sommer - in Form einer Bürgerinitiative - dem Parlamentsdirektor übergeben.

Lehrlinge Bürgerinitiative Parlament

FBS Warmbad

Die Lehrlinge traten in Wien vor dem Parlament in ihrer Berufskleidung auf.

Am Dienstag wurde Granegger vom Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen zu einer Anhörung ins Parlament geladen.

Unabhängiges Institut für Qualitätskontrolle

Da er selbst aus dem Gastronomiebereich komme und sehr viele Gespräche mit Lehrlingen geführt habe, wisse er, dass es eine Reihe von Missständen in der Praxis gebe, erklärte Kevin Granegger am Dienstag. Grundsätzlich befürworte er das duale Ausbildungssystem, aufgrund der steigenden Anforderungen müsste jedoch mehr Zeit in den Berufsschulen verbracht werden. Außerdem würden zahlreiche Jugendliche über eine schlechte Ausbildung in den Betrieben klagen und viele würden bei den Lehrabschlussprüfungen durchfallen. Die Qualität der Ausbildung müsste daher besser kontrolliert werden, so die Forderung Graneggers. Diese Überprüfung sei allerdings nicht von der Wirtschaftskammer, sondern von einem unabhängigen Institut durchzuführen.

Die Bürgerinitiative fordert weiter, dass die Berufsfelder modernisiert werden sollen. So sollen zum Beispiel angehende Köche die Möglichkeit bekommen, im Zuge ihrer Ausbildung auch Zusatzkenntnisse aus den Lehrberufen Konditor, Bäcker und Fleischer erwerben zu können. Zudem soll die Berufsschulzeit von acht auf zwölf Wochen (mit maximal sieben Unterrichtsstunden pro Tag) erweitert und Berufspraktika in anderen EU-Ländern ermöglicht werden.

Weitere Beratungen im März

Nach der Anhörung am Dienstag in Wien folgte eine einstimmige Vertagung, daher wird die Bürgerinitiative „Verbesserung der Lehrlingsausbildung“ in der kommenden Ausschusssitzung, die voraussichtlich Mitte März stattfindet, erneut auf der Tagesordnung stehen. Dabei wird der Ausschuss auch darüber beraten, welcher Fachausschuss sich mit der Initiative auseinandersetzen wird.