Tsunami: Kärntner Hilfsaktion für Sri Lanka

Die Welt gedenkt am 26. Dezember der Tsunami-Katstrophe vor zehn Jahren. 230.000 Menschen starben in der Flutwelle, darunter fünf Kärntner. Zwei Familien aus Kärnten, die damals überlebt haben, haben eine erfolgreiche Hilfsaktion für die Opfer in Sri Lanka gestartet.

Vor genau zehn Jahren endete mit der Flutwelle das Leben von über 200.000 Menschen, darunter 86 Österreicher – mehr dazu in Gedenken rund um den Indischen Ozean (news.ORF.at). Und für unzählige Menschen änderte die Flutwelle für immer ihr Leben.

Auch fünf Kärntner starben in den Wassermassen, einige Urlaubsgäste aus Kärnten überlebten die Naturkatastrophe überlebt, zum Beispiel Irene Kobau, die mit ihrer ganzen Familie Urlaub auf Sri Lanka machte - in einer Hotelanlage in Mirissa. Irene Kobau war gerade mit ihrer Tochter Namoani beim Yoga, erinnert sie sich: „Es hat sich anders angefühlt, dann die ersten Schreie. Dann waren unsere Füße im Wasser und im nächsten Moment kam das Wasser durch die Fenster und der Saal wurde geflutet. Ich sagte zu meiner Tochter nur ‚Schwimm!‘ Ich wusste, wir sind sonst tot.“

„Wir ließen uns von den Wassermassen treiben, neben uns schwammen Stühle und Koffer“, erzählt Namoani Kobau. Mutter und Tochter konnten sich schließlich auf einen Hügel retten. Dann begann das bange Warten, ob es die anderen Freunde und Familienmitglieder geschafft hatten. „Alle waren dort am Hügel, nur Papa nicht. Erst eine Stunde später humpelte er den Hügel hinauf.“

22 Häuser in Mirissa gebaut

Auch der Kärntner Fotograf Günter Jost, seine Familie und Sohn Paul, überlebten die Natur-Katastrophe. Vor rund zehn Jahren initiierte Jost mit dem mittlerweile verstorbenen Christian Kobau das Hilfsprojekt Mirissa 22, den überlebt haben sie nur durch die bereitwillige Hilfe der einheimischen Bevölkerung, sagten sie. „Noch im Flieger nach Klagenfurt fiel die Entscheidung für das Hilfsprojekt“, erzählt Günter Jost.

140.000 Euro konnten die Kärntner sammeln, es wurden damit innerhalb eines Jahres in der Nähe von Mirissa der Bau von 18 kleinen Häuser, ein Gemeinschaftsbau und die Reparatur von vier baufälligen Häusern finanziert. Beide Familien überzeugten sich vor Ort vom Fortschritt und Erfolg ihres Hilfsprojektes. Josts Sohn Paul war erst kürzlich wieder in Sri Lanka, die Dankbarkeit der Menschen sei überwältigend, sagt er.

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Kobau

Teilansicht des Hilfsprojektes „Mirissa 22“.

Mittlerweile wurde auch ein Kindergarten am Gelände errichtet. Und die beiden Familien wollen weitermachen. Kleinere Hilfsprojekte sollen in Angriff genommen werden, etwa der Ausbau des Hilfsdorfes. Bald - wenn sie Menschen finden, die bereit sind, ihnen beim Helfen zu helfen.

2006 wurde auch das Kärnten-Dorf mit 18 Häusern in Banda Aceh in Indonesien eröffnet - als Waisenhaus für Kinder, die ihre Eltern durch den Tsunami verloren haben. Nach dem Tsunami gab es vielen Waisen ein Zuhause. Mittlerweile sind viele der damals betroffenen Kinder erwachsen, das Dorf wird zu Schule umgebaut – mehr dazu in Kärnten-Dorf in Banda Aceh wird zur Schule.

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