Facebook: Arzt postete Foto von Kinder-OP

Ein Kärntner Anästhesist hat auf Facebook ein Foto aus einem Operationssaal gepostet, als Beweis, dass Ärzte auch in der Nacht noch arbeiten. Was aufregt: Zu erkennen ist ein Kind auf dem OP-Tisch. Für den Arzt gibt es dienstrechtliche Konsequenzen.

Das Foto sorge für Aufregung in der Community, denn der Bub sei zu erkennen, er liegt auf dem OP-Tisch, ist intubiert, die Augen zugeklebt, betäubt, daneben sein Stofftier. Der Titel des verhängnisvollen Fotos: „Es ist 0.30, nur für die, die glauben, wir schlafen in der Nacht.“ Zu sehen ist auch das vierköpfige OP-Team, jeder der Gruppe wendet der Kamera den Rücken zu.

„Nicht tolerierbar“

Juristen sahen sich das Foto bereits an und sagen, das Kind sei erkennbar. Das Foto ist zwar nicht mehr auf der Seite des Arztes zu sehen, doch es zog mittlerweile weite Kreise im Internet. Der medizinische Direktor des Klinikums Klagenfurt, Ferdinand Waldenberger, sagte gegenüber dem ORF, es gebe bereits dienstrechtliche Konsequenzen. Die Vorgehensweise des betreffenden Arztes sei nicht tolerierbar: „Er wird im Rahmen des Dienstrechts abgemahnt. Wir informieren die Mitarbeiter nochmals darüber, wie man sich in Social Media zu verhalten hat. Fotos aus dem Operationssaal sind tolerabel, wenn sie für wissenschaftliche Zwecke, für Dokumentationen gedacht sind.“

Man wolle nichts in Gang setzen, was vielleicht das betroffene Kind traumatisiere. Wenn die Eltern darauf angesprochen werden, werde man aber natürlich reagieren, so Waldenberger.

„Schutz der abgelichteten Person“

Als einen klaren Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht, sieht das auch der Klagenfurter Sozial-Media Experte Ludwig Notsch. Es gehe um das schutzwürdige Interesse der abgelichteten Person. Er spricht von klaren rechtlichen Verfehlungen, denn wie hätte das Kind der Veröffentlichugn zustimmen können. Selbst den Eltern habe man die Möglichkeit der ausdrücklichen Zustimmung genommen.

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