Weiterer Autoreisezug eingestellt

Seit Dienstag ist die Reise mit dem Autozug von Deutschland nach Villach Geschichte. Die Deutsche Bahn hat die Destinationen Hamburg, Hildesheim und Düsseldorf gestrichen, weil sie unrentabel sei. Geplant ist, die Autos künftig mit Lkws zu transportieren.

Montagabend brach der letzte Autoreisezug mit 70 Fahrzeugen und etwa 240 Passagieren von Villach Richtung Deutschland auf. Der Autoreisezug nach Villach wurde hauptsächlich von Urlaubern aus Deutschland, Dänemark, Holland, Belgien und England in Anspruch genommen. Viele Fahrgäste würden den Wegfall der Verbindung bedauern, sagt Martha Mann, die die Station der Deutschen Bahn 14 Jahre lang betreute. Für viele ältere Menschen sei die Verbindung die einzige Chance gewesen, noch weiter zu verreisen. Villach sei für sie quasi ein Sprungbrett in den alpinen Raum gewesen.

ÖBB glaubt an Zukunft der Autoreisezüge

Die Deutsche Bahn begründet das Aus des Autoreisezuges mit fehlender Wirtschaftlichkeit. Autoreisezüge seien ein Nischenprodukt, sagt auch ÖBB-Sprecher Michael Braun. Die ÖBB wüden aber daran festhalten: „Wir halten an diesem Marktsegment fest, wir sehen ja auch, dass diese Autoreisezüge beliebt sind. Es kann natürlich sein, dass wir uns mit dem Markt mitbewegen müssen. Wenn die Kunden etwas anderes wünschen, dann bieten wir eben auch in Zukunft etwas anderes an.“ Von Villach gibt es jetzt nur mehr einen Autoreisezug nach Feldkirch, dennoch glaube man daran, dass Autoreisezüge Zukunft haben.

Lkw statt Autoreisezug

Eine Alternative für Autoreisezug-Fahrgäste von Villach nach Deutschland könne die ÖBB jedoch nicht anbieten, so Braun. Die Destination Villach komplett aufgeben, wolle die Deutsche Bahn ebenso nicht. Es sei geplant, dass die Autos mit dem die Lkw transportiert werden, während die Autoeigentümer mit dem Zug fahren. Martha Mann: „Ob das angenommen wird, ist fraglich. Jedenfalls ist die Reaktion der Gäste sehr negativ.“